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HINRUNDE 2002/2003
Kommentare von Bert Wald

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16.Spieltag

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(Eintracht FrankfurtEintracht Trier – FC 2:3
Wieder ein Scherz im völlig überfüllten Moselstadion. 


Nachdem der FC 3 Tage zuvor (in Nürnberg) die Kür erfolgreich bewältigte, stand nun die nächste Pflichtaufgabe auf dem Weg zurück in Liga 1 an. Zum ersten Mal war man zu Gast im Trierer Moselstadion, in dem an diesem eisigen Sonntag Nachmittag vermutlich ein neuer Zuschauer-Rekord aufgestellt wurde... Doch eins nach dem anderen. Diesmal be(rt)gleitete mich eine völlig umgestellte Truppe an die Mosel: Die Rangers ´82 Dirk, Ede und Andreas saßen im selben Auto, welches, von Dirk gelenkt, seinen Weg über die A48 nach Trier suchte und fand. Von „Der Tag wird kommen“ waren noch CP, Sascha Jung und Daniel irgendwo in der Menschenmenge. Obwohl mir auf eMail-Anfrage von Seiten der Eintracht mitgeteilt wurde, dass es am Stadion keine besonderen Behindertenparkplätze gäbe, wurden wir fast bis in den Innenraum gelotst und parkten in unmittelbarer Stadionnähe – großer Parksport!

Ich machte mich direkt auf den Weg ins Stadioninnere, wo ich erstaunt war, wie viele Kölsche sich wieder in einem fremden Stadion eingefunden hatten, auch auf Seiten der Rolli-Fahrer! Je näher der Anstoß rückte, umso voller wurde es und irgendwann füllten sich sogar die Bäume und Dächer der Bitburger- und Pommes-Buden. Zuletzt wurde trotz mehrmaliger Warnung durch den Stadionsprecher nicht mal Halt gemacht vor der Anzeigentafel und den Tribünendächern. Jeder Kölner wollte was sehen, nicht jeder durfte was sehen, nicht wahr Ede und Daniel...? (Kommentar von Daniel: Jein! Nur durch diplomatisches, trickreiches Vorgehen und viel Stadionerfahrung gelang es mir mich erst mal vom lebensgefährlich überfülltem Gästeblock auf die Hauptribünenseite und später ganz hoch auf den überdachten Hauptribünenmittebereich vorzukämpfen. Die Antwort auf meinen zweiten Beschwerdebrief an Eintr8 Trier steht noch aus. Ich will mein Geld zurück!) Höhepunkt waren die FC-Fans, die ganz oben auf der Anzeigetafel herumtanzten. Ich hatte jedenfalls an der Eckfahne ein prima Plätzchen gefunden und fror so vor mich hin bei Temperaturen im tiefen Minusbereich.

Womit wir beim sportlichen wären. Im Vergleich zum Pokalspielsieg in Nürnberg hatte FF die Mannschaft auf 4 Positionen umgestellt: Alex Bade hütete wieder das Tor (für Markus Pröll), dazu spielten diesmal Alex Voigt, Florian Kringe und Markus Kurth für den verletzen Markus Happe (Nasenbeinbruch in Nürnberg), Andrew Sinkala (gelb-rot-Sperre) und Francis Kioyo von Beginn an.

Bade; Cullmann, Cichon, Sichone, Voigt; Schröder, Kringe, Lottner; Scherz, Kurth, Kreuz

In der 2. HZ brachte FF noch Francis Kioyo für Scherzi.

Das Spiel begann mit viel Druck der Eintracht, die von ihrem enthusiastischen Publikum nach vorne gepeitscht wurden. Der FC war in der Defensive stets gefordert, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Nach 23 Spielminuten klingelte es dagegen auf der anderen Seite: Flanke Lottner, Kopfball Scherz 0:1 – das 12. Saisontor vom Matthes und ich fragte mich, ob er sich denn auch in Trier heimisch fühlt, denn eigentlich trifft er in der Liga ja nur zuhause.

Die Freude über die Führung währte nicht lange, denn fast im Gegenzug besorgte Roland Benschneider den Ausgleich, nachdem die Abwehr des FC einen Tiefschlaf hielt (25. Min.). Mit diesem Resultat ging es auch in die Halbzeitpause.

Nach der Pause gleich die kalte Dusche für die Eintracht: Nach einem Freistoß von Lotte erzielte diesmal Culli per Kopf mit seinem 1. Saisontor den erneuten Führungstreffer für den FC (52. Min.). Als dann nach einem herrlichen Konter Markus Kreuz ebenfalls mit seinem 1. Saisontor auf 3:1 erhöhte (72. Min.), schien der FC durch zu sein. Doch die Trierer steckten nicht auf und entwickelten einen Riesendruck, dem die FC-Abwehr nur schwer stand hielt. In einem wilden Strafraumgetümmel ertönte plötzlich der Pfiff des Schiris Wagner, der auf Handelfmeter für Trier entschied. Da konnte man drüber streiten, doch Danny Winkler ließ sich diese Chance nicht entgehen und verkürzte noch einmal auf 2:3 (75. Min.). Daraufhin erhöhte die Eintracht noch mehr den Druck und der Ausgleich lag in der Luft, doch mit Glück und Geschick rettete der FC den knappen Vorsprung über die Zeit, auch wenn die Trierer in Person ihres Trainers Paul Linz in der Nachspielzeit energisch auf einen erneuten Elfmeter reklamierten. Aber meiner Meinung nach kann man es auch übertreiben...

Nachdem der Auswärtssieg noch mit den Spielern gefeiert wurde, machten wir uns in einem warmen Auto bei einigen verdienten Reissdorf auf den Heimweg, wo wir bei Dirk in Gemmerich wie nach dem Fürth-Sieg erneut fürstlich speisten – könnte man sich dran gewöhnen – und den Abend genüsslich ausklingen ließen.

Fazit: Auch im 16. Saisonspiel blieb der FC ungeschlagen und dabei wurde der 4. Sieg in Serie erzielt. Und dass es auch bei einem hohen Gäste-Fan-Aufkommen friedlich bleiben kann, bewiesen die Trierer Ordner und Polizisten: Trotz völlig überfülltem Gästeblock blieb es ruhig, kein Ordnerauflauf vor der Kurve im Innenraum und selbst als, wie in Oberhausen, plötzlich ein Fluchttor zum Innenraum aufsprang und sich kein FC-Fan davon beeindrucken ließ, blieben die Ordner fern. Die Fans schlossen das Tor selbst wieder! Kompliment und noch mal ein dickes Lob an die Ordnungshüter! (Anm. von Daniel: Stattdessen sollten sich die Verantwortlichen von Verein und Stadt Trier ernsthafte Gedanken um die Stadionkapazität machen.) Dazu im Nachhinein noch einen fetten Tadel an die Wahnsinnigen aus dem Ruhrpott, die sich vermutlich schon jetzt die Hände reiben und auf den Tag freuen, wenn der FC-Mob im Duisburger Wedaustadion aufkreuzt...

Anmerkungen, Lob und Kritik: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 

(Eintracht Frankfurt1. FC Nürnberg – FC 0:2–
Scherzinho schießt den FC ins DFB-Pokal-Viertelfinale

Nachdem der FC in souveräner Manier wie im vergangenen Jahr ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen war – was ja in den ´90ern nicht gerade selbstverständlich war -, fand sich natürlich wieder eine stattliche DTwk-Fraktion, die dem Ruf des Pokals an einem kalten Mittwoch abend folgte und sich auf die A3 nach Nürnberg begab. In Personam Dennis „CP“ Kingstone, Alex „Kurthi“ Kaiser, meine Wenigkeit sowie die Immis Susi (die mit dem “kleinen Auto”) und Björn “Sonic” Lohmann aus dem Pott. Bevor es jedoch richtig losgehen konnte, mussten wir zunächst unsere Autos in der Republik verteilen: Björn fuhr zu Susi, Susi fuhr zu Alex, von dort zu mir, wo wir auf Dennis warteten... Und warteten... Und warteten... Als Treffpunkt war eigentlich das Oberseelbacher „Geißbockheim“ um 14 Uhr MEZ ausgewählt, doch Dennis kam einfach nicht bei. 2 Anrufe bei Dennis klärten uns schließlich darüber auf, dass „ich irgendwo bin, wo ich noch nie war“! Also schnell umdisponiert und Dennis ans Rhein-Main-Theater direkt an der Autobahnauffahrt Niedernhausen gelotst, das konnte nicht mal er verfehlen... So parkte er schließlich sein Automobil dort und gegen viertel vor 3 konnte es mit meinem Tschechen losgehen gen Noris. Das ging ja wirklich gut los...

Die Fahrt verlief relativ problemlos, was ja auf der A3 in Richtung Süden auch nicht selbstverständlich ist. Mit einem kurzen Stau am Autobahnende der A73 (Frankenschnellweg) erreichten wir knapp 90 Minuten vor dem Anstoß das schmucke Frankenstadion, in dem sich unter den 16.300 frierenden Zuschauern schon etliche Kölsche eingefunden hatten, die die Stimmung von Beginn an kräftig anheizten. Björn und ich waren auch nicht die einzigen kölschen Rollis geblieben, aus dem Rest der Republik waren noch 3 weitere FC-Rollis angereist. Großer Reisesport am Mittwoch abend...

Im Vergleich zum Last-Minute-Sieg (Bertricht hier) gegen die „kleinen Franken“ aus Fürth hatte FF die Elf auf 3 Positionen umgestellt: Francis Kioyo und Oliver Schröder mit seinem Debüt von Beginn an kamen für Markus Kurth und Florian Kringe zum Einsatz, das Tor hütete wie in den bisherigen Pokalspielen Markus Pröll für Stammkeeper Alex Bade:

Pröll; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Sinkala, Lottner, Schröder; Scherz, Kioyo, Springer

In der 2. HZ wurden noch Kringe (66. Min. / für Markus Happe), Kurthi (80. Min. / für Schröder) sowie Giovanni Federico (83. Min. / für Matthias Scherz) eingewechselt.

Das Spiel begann zunächst mit viel Druck der „Clubberer“, die sich gleich einige gute Torchancen herausspielten, vor allem in Person von Sasa Ciric, dem erfolgreichsten Torschützen der Franken.

Nachdem auch der FC durch Scherz, Lottner und Kioyo seine Visitenkarte abgegeben hatte, war man kurz vor der Pause in der Abwehr völlig überfordert, so dass Schiri Kemmling nach einem Foul von Thommy Cichon an Todorovic auf Elfmeter für die Gastgeber entschied. Die Riesenchance für die Franken zur Führung durch Ciric: Doch Markus Pröll wehrte den Ball unter tosendem Jubel der kölschen Fraktion ab! Wow, und Pause...

Nach dem Seitenwechsel der Paukenschlag: Markus Kreuz schickte Scherzi mit einem Traumpaß auf die Reise, der den Ball über den herausstürzenden Keeper Rafael Schäfer zur Führung für den FC ins Tor lupfte (47. Min.). Sollte es hier die Sensation geben? Sollte der FC auch im Pokal weiter ungeschlagen bleiben?

Jetzt konnte der FC sein Spiel spielen. Nürnberg musste mehr und mehr aufmachen, kam dabei aber auch zu einigen gefährlichen Torchancen, doch Markus Pröll im Tor hatte einen Sahnetag erwischt und wehrte ein ums andere Mal in Weltklassemanier ab. Nach 78 Spielminuten dann die Entscheidung: Flanke Kioyo auf den Kopf von Scherzi, der Ball prallt an den linken Pfosten, von dort an die Hände von Schäfer und wieder raus. Im Prinzip nichts dramatisches, doch zur Überraschung aller entschied Schiri Kemmling hier auf Hinweis seines Assistenten Henes auf Tor für den FC. Uns konnte es nur Recht sein, der Jubel war entsprechend groß, doch ob der Ball wirklich drin war, darf bezweifelt werden. Vielleicht erinnerte sich Herr Kemmling an den 29.04.1998 (Stichwort Handspiel Oliver Held) und wollte noch etwas gut machen...

Nach dem Sieg und ausgiebiger Siegesfeier im Stadion ging es im vorgewärmten Auto – ein dreifach Hoch auf „Webasto“ – zurück in die Heimat, die wir gg. 1 Uhr in der Nacht wieder erreichten. Weitere Highlights unsere Reise findet Ihr in der stimmungsvollen Nachbetrachtung von Alex (dazu einfach hier klicken)

Fazit: Der FC hatte tatsächlich die Riesenüberraschung geschafft und als Zweitligist bei einem Erstligisten gewonnen und die nächste Pokalrunde erreicht. Die Euphorie hierüber hielt jedoch nur 3 Tage an. Genauer gesagt bis zur Auslosung der Viertelfinalpaarungen im „Aktuellen Sport-Studio“: Regina Halmisch, die Box-Weltmeisterin, bescherte hierbei dem FC das GASL („Größtes anzunehmendes Scheiß-Los“): Auswärtsspiel beim FC Bayern München. Also auf geht´s und „Über München fahr´n wir nach Berlin...“

Anmerkungen, Lob und Kritik: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 

(Eintracht FrankfurtFC - SpVgg Greuther Fürth 3:2
Siegtor durch Kringe in allerletzter Sekunde … mit 10 Mann!


6 Tage nach dem Sieg gegen den SC Freiburg bekam es der FC erneut vor eigenem Publikum mit den nicht zu unterschätzenden Franken zu tun, die bis zur Niederlage zuhause gegen Trier, die erst in der Nachspielzeit zustande kam, in 10 Saisonspielen in Folge ungeschlagen geblieben waren.

Ich war zu diesem Spiel bereits einen Tag zuvor in die Domstadt angereist, da ich tags zuvor noch zum Abendessen eingeladen war. Die Nacht verbrachte ich in meiner „Zweiwohnung“ (ETAP) in Köln-Porz. Früh ging es darum vor dem Spiel in die Innenstadt, wo ich mit Dennis, Alex sowie dessen Bruder und Cousin am Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt verabredet war. So hoppten wir gemeinsam über 3 Weihnachtsmärkte (Neumarkt, Dom, Alter Markt), ehe wir uns zum Stadion begaben.

Dort angekommen übergab ich noch 3 der bei der Jahreshauptversammlung des FC am vorangegangenen Donnerstag erhaschten Freikarten für dieses Spiel an meinen Bekannten Peter, der an diesem Nachmittag zum ersten Mal seinen 7-jährigen Sohn und Lottner-Fan nach Müngersdorf mitgenommen hatte.

Mit Alex im Innenraum angekommen, vernahm ich folgende Personalien: Thommy Cichon rückte zurück ins Team, dieses Mal fehlte Alex Voigt gelbgesperrt, so dass Andrew Sinkala in der Anfangself blieb:

Bade, Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Kringe, Lottner, Sinkala; Scherz, Kurth, Kreuz

Später brachte FF noch Francis Kioyo (62. Min. / für Markus Kreuz) sowie Oliver Schröder (77. Min. / für Markus Kurth) ins Spiel.

Dieses Spiel gestaltete sich von Beginn an als typisches FC-Sonntagsspiel, sprich, wie in den vorausgegangenen Heimspielen gegen Lübeck und Reutlingen: Träge und schwerfällig. Umso erfreulicher, dass der FC nach vergebenen Torchancen durch Kurthi und Scherzi in der 18. Spielminute zum Führungstreffer durch Lotte kam. Kurthi hatte sich auf der linken Seite durchgetankt und den Ball seinem Mannschaftskapitän maßgerecht aufgelegt.

Als man gerade auf ein munteres Spielchen hoffte, fiel der Ausgleich. Eine Flanke von der rechten Seite drückte Thommy Cichon an seinem verdutzen Keeper Bade vorbei ins eigene Tor: 1:1 (26. Min.). Thommy dachte sich wohl „Was Ihr selbst nicht schafft…“, denn vor dem Führungstreffer des FC hatte der Fürther Zoran Mamic den Ball am leeren Kölner Tor vorbeigeköpft.

Mit 1:1 ging es dann auch in die Kabinen, doch wer darauf hoffte, dass das Spiel nach dem Wechsel besser werden würde, der sah sich getäuscht. Es kam sogar, dass die Franken mehr und mehr das Spiel in die Hand nahmen und den FC von einer Verlegenheit in die nächste stürzten. Zur allgemeinen Überraschung fiel das Tor dann plötzlich auf der anderen Seite, auch weil Alex Bade mit super Paraden immer wieder Chancen der Fürther zu verhindern wusste: Freistoß Lottner, Kopfball Scherz: 2:1 (69. Min.). Sein 8. Tor im 8. Heimspiel! Auf Matthes ist eben Verlaß.

Fast im Gegenzug erhielten die Greuther einen Freistoß vor dem Strafraum des FC. Dieser brachte zwar nichts ein, doch der FC befand fortan in numerischer Unterlegenheit, da sich Andrew Sinkala nach Meinung des Schiris Schmidt zu früh aus der Mauer gelöst hatte. Und da Sinkala bereits verwarnt war, musste er mit gelb-rot unter die Dusche.

In der Folge drängte Fürth immer mehr auf den Ausgleich, der in der 81. Minute auch folgerichtig – und wohl auch verdient – fiel. Ob dieser allerdings so regelgerecht war, wissen die Götter, oder der Torschütze Sascha Rösler selbst. Die FC-Spieler reklamierten jedenfalls auf´s heftigste beim Schiri ein vorausgegangenes Handspiel. Es war nix zu machen, es stand 2:2 und jeder im Stadion hatte sich wohl mit der Punkteteilung abgefunden, vor allem in Anbetracht der numerischen Unterlegenheit des FC. Nur einer nicht: Der ehemalige Fürther Kioyo, der mit seinem Ex-Trainer Eugen Hach wohl noch eine kleine Rechnung offen hat. Es lief bereits die Nachspielzeit und ich mutmaßte, dass der Herr Schiri wohl ausgerechnet jetzt fast pünktlich das Spiel beenden würde, als sich „Franz“ auf der rechten Seite in den Fürther Strafraum hineinstolperte, den Ball nach innen schlug, wo Scherzi, mit dem Rücken zum Ball stehend, diesen kurz abtropfen ließ und der heraneilende Florian Kringe hämmerte diesen mit aller Gewalt unter das Gebälk zum 3:2-Siegtreffer in der 91. Minute. Welch ein Riesenjubel, welch eine Genugtuung, welch ein Gehörsturz (Danke Alex für Dein ausgeprägtes „JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!“)… :-)

Nach ausgekostetem Siegesjubel machte ich mich auf zu meinem Auto, wo ich mich mit Edgar und Dirk traf, die ich auf dem Heimweg mitnehmen sollte, da sie morgens von ihrer Fan-Club-Weihnachtsfeier ohne Auto angereist waren. Auf dem Rückweg wurde in Dirk´s örtlichem Restaurant noch fürstlich gespeist – Ein Gedicht! -, ehe Ede und ich uns nach dem gelungenen Wochenendausklang auf den Heimweg machten.

Fazit: Ein FC-Herzschlagsieg eingebettet in einem Sandwich aus phänomenalen Abendessen, so stelle ich mir das vor! J Ich denke, der FC kann zur Zeit spielen was er will und wie er will, am Ende gibt es nur einen Sieger: Den 1. FC Köln. So steigst Du am Ende auf und nicht anders! Pflicht erfüllt, jetzt geht´s zur Kür nach Nürnberg zum DFB-Pokal-Achtelfinale…
 

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 

(Eintracht FrankfurtFC – SC Freiburg 1:0
FC baut durch goldenes Tor von Scherzi die Tabellenführung aus




Zum absoluten Spitzenspiel der beiden Bundesligaabsteiger und Topfavoriten auf den Aufstieg in die 1. Liga kam es am 14. Spieltag. Und selbstverständlich fand auch dieses Spiel an einem Montag abend statt, und zwar am 25.11.2002. Ich hatte mich dieses Mal dafür entschieden, mit Edgar, Dirk und Alex anzureisen, vorsorglich hatte ich mir den Dienstag frei genommen.

Knapp 2 Stunden vor Spielbeginn hatten wir die Müngersdorfer Baustelle erreicht und ich konnte mich somit in aller Ruhe auf das anstehende Spiel vorbereiten. Knapp 1 Stunde vor dem Anstoß traf ich mich noch mit Präses Daniel, der mich dieses Mal – und für ihn zum ersten Mal – in den Innenraum begleiten wollte. Gemeinsam mit CP nahmen wir an der Frittenbude „Dolle Knolle“ (die mit den „billigen“ Pommes) noch eine Bratwurst zu uns, was zu einem Blut-, äähm, zu einem Ketchup-Bad führte. Welch eine Sauerei…

Also, Mund abputzen und rein ins Stadion. FF hatte im Vergleich zum Auswärtssieg in St. Pauli die Mannschaft auf zwei Positionen umgestellt: Für den gelbgesperrten Thomas Cichon gab Andrew Sinkala den Abwehrchef, für den verletzten Christian Springer rückte Florian Kringe zurück ins Team. So sah die Anfangself dieses Mal wie folgt aus:

Bade; Sichone, Sinkala, Happe; Cullmann, Kringe, Lottner, Voigt, Kreuz; Scherz, Kurth

Zum Einwechseln kam der Coach dieses Mal nicht, da der gute Schiri Gagelmann aus Bremen das Spiel überpünktlich beendete, als gerade Oliver Schröder ins Spiel gebracht werden sollte.

Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Der FC zu Beginn mit viel Druck, so wie es sich für eine Heim-Mannschaft gehört und so fiel bereits nach 16 gespielten Minuten der Führungstreffer. Culli hatte sich auf rechtsaußen schön durchgetankt und seine präzise Flanke konnte Scherzi aus kurzer Distanz per Kopf zum 1:0 verwandeln. Welch ein Traumstart!

In der Folge erspielte sich Freiburg mehr und mehr Feldvorteile und der FC kam phasenweise nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Die Herrlichkeit der Breisgauer endete aber zumeist an der Strafraumgrenze des FC. Die wenigen Konterchancen, die der FC bekam, wurden jedoch nicht konsequent genutzt. So blieb es letztendlich beim glücklichen Heimsieg für den FC, der hart erkämpft war, und die Tabellenführung wurde weiter ausgebaut. Dabei hatte es viele Stimmen gegeben, die im Vorfeld des Spieles davon sprachen, dass wohl an diesem Abend die Serie der ungeschlagenen Spiele für den FC ein Ende nehmen könnte…

Nach dem Sieg traf ich mich vor dem Marathontor wieder mit Alex und während ich noch ein kurzes Pläuschchen mit Renate und ihren beiden Männern hielt, befanden wir uns plötzlich in einem DTwk-Pulk (Ramona, ihr Freund Timo, Otze, CP und eben Alex), was Renate zu der Frage veranlasste: „Bert, die waren aber noch nicht alle mit Dir beim KEC…?“ – Ohne Worte! J

Mit einem kurzen Boxenstop zum „Früh“-Stück ging es dann wieder auf den Heimweg und einmal mehr konnte ich mich nach einem FC-Spiel in dieser Saison selig zu Bette begeben.

Fazit: Scheiß Montagsspiele! Irgendwie kann man die schönsten/wichtigsten Siege (Union, Freiburg) nie so richtig genießen/feiern, da man immer gleich nach dem Spiel nachhause muss und zumindest die Hälfte der Fahrzeugbesatzung am nächsten Tag arbeiten muss. Da war es doch in St. Pauli ein genialer Abschluss. Der Sieg an sich war jedoch auch in Erinnerung ein äußerst wichtiger und die Rückkehr ins Oberhaus rückt immer näher…
 

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(Eintracht FrankfurtFC St.Pauli – FC 2:3
Die Wumme von der Wümme schießt den
FC im Alleingang zum Sieg auf dem Kiez




Wieder mal ein Montagsspiel und dann auch noch in Hamburg, so dass wieder 2 Tage Urlaub fällig waren, wollte man dieses Spiel entspannt besuchen, da eine Übernachtung in der Hansestadt bei diesem Event unerlässlich war. Wir, das waren Edgar, Susi und ich, entschieden uns für eine unkomplizierte Anreise mit dem ICE ab Köln. Da wir tags darauf noch das Pokal-Halbfinale der Haie gegen Krefeld besuchen wollten, fuhren wir mit dem Auto bis Köln und ab da per Bahn, um nach dem KEC-Spiel noch eine HAImreisemöglichkeit zu haben.

Ganz so unkompliziert wie erwünscht lief die Anreise dann doch nicht ab, denn nach einem Kupplungsproblem in Hamm erreichten wir unseren Anschlusszug in Hannover nicht und mussten stattdessen einen InterRegio zur Weiterreise wählen, welcher aber mega-gemütlich war und wir wurden in der 1. Klasse untergebracht. Leider kamen wir eine Stunde später als geplant in Hamburg an, bekamen dies aber mit zwei DB-Reisegutscheinen von je € 10,- versüßt/entschädigt.

Vom Bahnhof ging´s erst mal mit dem Bus in unser Hotel (ETAP), wo wir unser Gepäck unterbrachten. Später dann ebenfalls per Bus nach St. Pauli, wo fast schon traditionell auch in diesem Jahr bei unserem Besuch der Hamburger Dom (für Nicht-Insider: Ein Volksfest und keine Kirche!) statt fand. Da wir alle drei ziemlich ausgehungert waren, suchten wir uns erst mal ein warmes Plätzchen, wo wir unsere schlaffen Mägen wieder auf Vordermann bringen konnten. Nachdem der Hunger gestillt war, ging es dann weiter zum Millerntor, wo uns schon das unvergleichliche Kiez-Flair entgegenschlug: Gestalten, um die wir unter normalen Umständen vermutlich einen großen Bogen machen würden; Musik, die man in keinem anderen Stadion hört (aber geil!); ein Stadionsprecher, der auch nicht die üblichen (Marktschreier-)Floskeln von sich gibt...

Da wir noch mehrere Eintrittskarten übrig hatten, versuchten wir (vergeblich), diese noch an den Mann zu bringen. Machte aber nix, dass wir sie nicht mehr los wurden, denn vom FC kam schon vor dem Spiel die tolle Aktion als Dankeschön an die Fans, die sich am Montagabend auf den weiten Weg nach Hamburg gemacht hatten, dass man im Fan-Shop des FC den Gegenwert der Eintrittskarte in Fan-Artikeln erhält. So wählten wir den Weg ins Stadion, um uns nach Genuss eines Astra sowie diversen Fan-Artikel-Einkäufen dem wichtigsten zu widmen: Das Spiel!

Im Vergleich zum Reutlingen-Spiel hatte FF sein Team nur auf einer Position verändert: Markus Kreuz kam im Mittelfeld für Florian Kringe zum Einsatz, der dieses Mal geschont wurde. Ansonsten sah die Anfangself so aus:

Bade; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Lottner, Kreuz, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

Im 2. Durchgang brachte der Coach noch Kringe für den verletzten Christian Springer (Muskelfaserriß / 54. Min.) sowie Francis Kioyo (77. Min. / für Matthias Scherz) und Oliver Schröder (88. Min. / für Kreuz).

Das Spiel begann mit viel Druck der mit dem Rücken zur Wand stehenden St.Paulianer und bereits nach einer Viertelstunde stand der FC vor einer kritischen Situation: Nico Patschinski hatte sich durch die Abwehr des FC gedribbelt und konnte von Thomas Cichon nur noch durch ein Foulspiel gestoppt werden. Der umsichtige Schiri Hellmut Krug entschied sofort auf Strafstoß für St.Pauli und zeigte Thommy Cichon die (fünfte) gelbe Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Patschinski selbst zur Führung der Hamburger (15. Min.). Nicht nur ich hatte in der Folge Angst davor, ausgerechnet bei unseren Freunden, den Kellerkindern vom Kiez, die erste Saisonniederlage einstecken zu müssen.

Doch wir alle hatten die Rechnung ohne den ehemaligen St.Paulianer Matthias Scherz gemacht: Nach einer technisch überragenden Ballannahme und Drehung erzielte Scherzi noch vor der Pause den Ausgleich für den FC (36. Min.). Kurz nach der Pause besorgte er nach einem herrlichen Doppelpaß mit Kurthi die Führung für den FC (52. Min.), nach einem Konter gar das 3. Kölner Tor mit einem herrlichen Rechtsschuß aus spitzem Winkel an den Innenpfosten (59. Min.).

Die Folge war Entsetzen auf Hamburger Seite und Karneval in Kölle...

Daß Alex Meier mit einem Abstauber noch mal für den Anschlusstreffer sorgte (73. Min.), erhielt dem Spiel noch für kurze Zeit die Spannung, doch der Sieg des FC geriet nicht mehr in Gefahr.

Nach Abfeiern im Innenraum trafen Susi, Ede und ich uns noch mit Bulgi, der zu diesem Spiel aus Dänemark angereist war, und mit Susi´s Hamburger Bekannten Holger. Gemeinsam ging es noch auf einige Biere ins bayerische Bierzelt auf den „Dom“, später dann mit Holger´s Kumpels ins „Herzblut“ auf der Reeperbahn, der neuen Fan-Bar der St.Pauli-Fans: Geiler Schuppen! Gegen halb 2 in der Früh trennte sich der Kreis, einige zog es noch ins Hamburger Nachleben, Bulgi zurück nach Dänemark, Susi und mich dann per Taxi zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen traten wir wieder die entspannende Heimreise nach Köln an, um abends noch den Finaleinzug der Haie mit einem 4:1-HAImsieg über Krefeld zu verfolgen.

Fazit: Nach 5 Auswärtsremis endlich mal wieder ein Auswärtssieg, alles in allem ein rundum gelungener Trip – und wir sind wieder Spitzenreiter! Der FC ist gewappnet für´s Spitzenduell mit dem SC Freiburg. Dazu hat Scherzi endlich seine ersten Auswärtstore geschossen, aber sind Tore am Millerntor für ihn nicht auch Heimtore...?
 

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 

(Eintracht FrankfurtFC – SSV Reutlingen 1:1 
Erster Punktverlust vor eigenem Publikum – (einige) FC-Fans sorgen für Eklat




Am Tag vor der Sessionseröffnung hatte der FC den SSV Reutlingen zu Gast, der im Sommer nur knapp dem Lizenzentzug entgangen war, dafür aber die schwere Bürde eines 6-Punkte-Abzuges durch die Saison zu schleppen hat. Im bisherigen Saisonverlauf hatte sich der SSV aber erstaunlich wacker gehalten und den 6-Punkte-Rückstand schnell aufgeholt, so dass zu diesem Zeitpunkt ohne den Punktabzug sogar an den Aufstiegsrängen hätte geschnuppert werden dürfen. 

Meine Anreise zu diesem Spiel erfolgte bereits tags zuvor, da ich samstags mit Renate & Co. noch eine Veranstaltung in der Kölnarena („11 im 11.“) besucht und einmal mehr im ETAP-Hotel genächtigt hatte. Nachdem ich mich am Sonntag früh schon recht zeitig gen Stadion aufgemacht hatte, blieb noch genügend Zeit für eine bappige Currywurst mit Pommes für läppische € 5,- an der Frittenbude „Dolle Knolle“ – bah pfui -, und das sollte bereits der Auftakt zu einem gänzlich verhunzten Tag sein. In der Arena weilten ansonsten noch die DTWKler Fudi, Olga, Daniel, Jennifer, Köln-Oli, Angi, Dieter und Rainer.

Zunächst zum sportlichen: FF hatte erwartungsgemäß im Vergleich zum Pokalsieg in Hoffenheim wieder seinen Stammkräften das Vertrauen geschenkt und anstelle der im Pokal eingesetzten Markus Pröll, Andrew Sinkala, Markus Kreuz, Markus Dworrak und Francis Kioyo mit Florian Kringe, Alex Voigt, Christian Springer und Markus Kurth sowie Alex Bade im Tor wieder exakt die Elf aus dem Oberhausen-Spiel auf den Platz geschickt:

Bade; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Lottner, Kringe, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ brachte der Coach noch Kioyo (61. Min. / für Kurth) und Kreuz (75. Min. / für Kringe).

Zum Spiel an sich ist nicht viel zu sagen, als dass das Endergebnis bereits nach einer knappen halben Stunde durch Tore von Patrick Würll (29. Min) nach einem sehenswerten Konter des SSV sowie durch einen Kopfballtreffer von Scherzi (31. Min.) feststand.

In einer hektischen Schlussphase, in der einige Reutlinger Spieler anscheinend mehrfach das (junge) Publikum auf der Südtribüne durch diverse Gesten provozierten, eskalierte die Situation, als mehrfach Gegenstände (u.a. Flaschen, Feuerzeuge, Obst) auf das Spielfeld flogen und dadurch der Schiedsrichter, Herr Fandel, zu einem Sonderbericht gezwungen war. Was zur Folge hatte, dass der FC an diesem Nachmittag zum letzten Mal ohne Fangnetz vor der Südtribüne zu einem Heimspiel antreten durfte... Vielen Dank also an die zahlreichen Idioten im Stehplatzbereich!

Der Reutlinger Alexander Malchow sorgte nach dem Schlusspfiff seinerseits noch für einen Eklat, als er dem Publikum auf der Südtribüne zum Abschied eine obszöne Geste entgegenbrachte, was daraufhin zu einer Rudelbildung von Spielern und Ordnungskräften nach Eishockey-Manier führte, die jedoch glücklicherweise glimpflich ausging.

Ich machte mich nach dem Spiel enttäuscht und stinksauer über diesen unnötigen, jedoch völlig verdienten Punktverlust alleine auf den Heimweg, auf dem ich auch noch die Kunde erhielt, dass der FC in der nächsten DFB-Pokalrunde beim 1. FC Nürnberg anzutreten hat.

Fazit (analog meiner SMS-Rückantwort an Daniel nach Bekanntwerden der Pokalauslosung): Fucking Tag – keine Grüße!

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 

(Eintracht FrankfurtTSG Hoffenheim – FC 1:5
Souveräne Vorstellung im Kraichgau und nur noch 3 Siege bis Ber(t)lin...




Am 05.11.2002, einem kühlen Dienstag abend, war der FC zu Gast beim aufstrebenden Regionalligisten TSG Hoffenheim. Ein Verein, der durch seinen Mäzen Dietmar Hopp, ein in Hoffenheim geborener und dort groß gewordener Milliardär (SAP-Mitbegründer) in den letzten Jahren finanziell unterstützt und so nach oben gebracht wurde. Vor einigen Jahren spielte die TSG noch in der Kreisliga. In der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde hatte Hoffenheim die SpVgg Greuther Fürth mit 4:1 aus dem Wettbewerb geschossen. Hier galt es also von Beginn an, achtsam zu Werke zu gehen um nicht eine der bekannten FC-Pokalpleiten zu erleben.

Da sich vom DTwk sonst keine Mitfahrer fanden, machten sich Daniel (der auf dem Weg nach Niedernhausen auf der A3 schon FC-Präses Albert Caspers und er DTWK-Präses Daniel überholte und wie unter Kollegen üblich freundlich winkend grüßte) und ich diesmal alleine auf den relativ kurzen Weg ins Kraichgau. Für alle, die keine Ahnung haben, wo Hoffenheim liegt: Das „Örtchen“ befindet sich an der A6 zwischen Mannheim und Heilbronn in der Nähe von Sinsheim. Daniel und ich wählten den direkten Weg durch Heidelberg, wo Daniel mir noch ein paar Erinnerungen aus seiner Vergangenheit näher brachte und so erreichten wir nach einer entspannten Anreise das schmucke Dörfchen „Hopehome“ knapp eine Stunde vor Spielbeginn. Das „Dietmar-Hopp-Stadion“ befindet sich auf einem Berg, ähnlich dem „Betze“. Die Stadionzufahrten wurden bereits im Ort durch heimische Schutzmänner abgesperrt, doch wir durften Dank meiner „blauen Lizenz“ den Berg entern und uns dort oben eine Parkmöglichkeit suchen. Hierbei ist es dem freundlichen Ordner Edgar zu verdanken, dass wir fast an den Stadioneingängen unser Fahrzeug abstellen konnten.

Kaum geparkt stand plötzlich unser verlorener DTwk-Sohn Tobi vor uns und begrüßte uns erfreut. Tobi, Dich haben wir ja ewig nicht mehr gesehen... Da Kumpel Ede noch zwei Eintrittskarten benötigte und wir nur noch eine Karte über hatten, war ich froh, als plötzlich ein seriöser älterer Herr die Frage an mich und andere FC-Fans richtete, ob „wir Kölner“ noch eine Eintrittskarte benötigen, welche ich sofort mit „Ja!“ beantwortete und diese Karte für € 5,- ersteigerte. Prima, alles geritzt, jetzt noch Eddy die Karte bringen, der am anderen Eingang des Gästeblockes wartete. Daniel nahm den Briefumschlag mit den Eintrittskarten an sich und brachte diese dann verabredungsgemäß Eddy, nicht wissend, dass sich darin auch noch unsere Karte befand. Nun, wie befürchtet kehrte Daniel mit leeren Händen zurück und wir standen ohne Karte da... Wie sollten wir nun ins Stadion kommen? Also mussten wir Tricks und Kniffe anwenden: Daniel sollte mich einfach an den Ordnern am Eingang vorbeischieben und wir beide einen auf ahnungslos machen, wenn jemand nach unserer Eintrittskarte fragt. So kam es auch, als der Herr am Eingang nach der Karte für meinen Begleiter verlangte, worauf ich mich zu Wort meldete und ihm steckte, dass ich doch morgens noch bei der Geschäftstelle angerufen hätte, welche mir die Auskunft gegeben hätte, dass ich keine Eintrittskarte benötige als Rolli-Fahrer. Der Ordner musste dieses Argument schlucken und ließ uns passieren. Super! Später erfuhr ich dann von anderen Rolli-Fahrern, dass man tatsächlich keine Eintrittskarte gebraucht hätte. Naja, der eine sagt hüh und der andere hott...

Nach Genuß einer leckeren Stadionwurst konnten wir uns somit endlich dem sportlichen zuwenden. FF hatte für dieses Spiel die Mannschaft selbstverständlich erheblich umgestellt, um einigen Akteuren aus der „2. Reihe“ mal die Chance von Beginn an zu geben. So kamen dieses Mal (im Vergleich zum letzten Meisterschaftsspiel in Oberhausen Andrew Sinkala, Markus Kreuz, Markus Dworrak und Francis Kioyo sowie Markus Pröll im Tor zum Einsatz. Draußen blieben stattdessen Alex Bade, Alex Voigt, Florian Kringe, Christian Springer und Markus Kurth. Somit sah die Anfangself zunächst so aus:

Pröll; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Lottner, Sinkala, Kreuz; Scherz, Kioyo, Dworrak

Im weiteren Spielverlauf kamen dann noch Giovanni Federico (62. Min. / für Dirk Lottner) und Oliver Schröder (67. Min. / für Moses Sichone) zum Einsatz.

Nachdem Lotte direkt nach Spielbeginn mit einem Distanzschuß die Latte des Hoffenheimer Tores getroffen hatte, gestaltete sich das Spiel zunächst so, wie es die Einheimischen erhofft und die FC-Fans es befürchtet hatten: Der Regionalligist spielte frech mit und der FC stolperte von einer Verlegenheit in die nächste. Die Chancen, die sich vorne ergaben, wurden dagegen leichtfertig bis kläglich (Scherz aus kurzer Distanz am leeren Tor vorbei) vergeben. Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe der FC das Spiel in den Griff bekam und bis zur Pause dann fast schon standesgemäß durch Tore von Francis Kioyo (28. Min.), Markus Kreuz (35. Min.) und Markus Happe (43. Min.) mit 3:0 in Führung lag. Nach dem Seitenwechsel erhöhten Matthias Scherz (59. Min.) und Andrew Sinkala (66. Min.) auf 5:0, ehe dem Hoffenheimer Eller in der 78. Spielminute unter großem Jubel der 4.600 Zuschauer – sofern ihr Herz nicht für den FC schlug - noch der Ehrentreffer für den Gastgeber gelang. So erreichte der FC letztendlich doch standesgemäß das Achtelfinale des diesjährigen Pokalwettbewerbes.

Nach dem Spiel wurde noch die Toilette aufgesucht – ich erwähne dies, da ich es erachtenswert finde, dass ein Regionalligastadion mit dieser Zuschauerkapazität über 2 Behindertentoiletten verfügt, während ein Bundesligist an der holländischen Grenze, der 5 mal Deutscher Meister war, etwaiges nicht einmal zu bieten hat – ehe Daniel und ich uns auf den Heimweg machten.

Fazit: Schon wieder im Achtelfinale des DFB-Pokals und dabei zum 2. Mal in Folge einen unterklassigen Verein besiegt. Wow, sollte der FC sich etwa wieder zu einer Pokalmacht mausern, wie er es einmal als Rekord-Finalteilnehmer (10 mal) bis zum Anfang der ´90er war? Abwarten, was die nächste Runde bringt... Es macht jedoch immer wieder Spaß, mit dem FC Orte und Stadien zu besuchen, wo man bisher nicht zu Gast sein durfte.

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 

(Eintracht FrankfurtRW Oberhausen – FC 2:2
2 verschenkte Punkte und völlig durchgeknallte Ordnungskräfte






Am 01.11.2002, in Rheinland Pfalz und NRW bekanntlich ein Feiertag, bei uns in Hessen natürlich nicht, hatte der FC im Niederrheinstadion gegen Aleks Ristic´s RWO anzutreten, die bis dahin zuhause noch keinen Punkt abgegeben hatten. Naja, dann wurde es aber mal Zeit. Wie es nicht anders zu erwarten war, machte sich eine rot-weiße Karawane auf den Weg in den Pott, schließlich ist das Auswärtsspiel in Oberhausen bei FC-Fans in der 2. Liga so etwas wie das Spiel in Bochum in der 1. Liga: Das Lieblingsauswärtsspiel schlechthin! So kam es auch, wie es nicht anders zu erwarten war: Unter den anwesenden 19.135 Zuschauern waren mindestens 10.000 Kölner, wenn nicht noch mehr. Und eben diese Tatsache überforderte die Verantwortlichen von RWO und die vor Ort eingeteilte Polizei total. Doch zunächst eins nach dem anderen...

Eine beachtliche DTwk-Fraktion (Daniel, Dennis, Daniel di Stefano, ich) machte sich hierzu auf den Weg in Pott, am Autohof Ransbach-Baumbach an der A3 trafen wir noch auf Fanclub-Küken Ramona nebst ihrem Freund Timo sowie auf Alex Kaiser. Nach einem Zwischenmahl beim goldenen „M“ ging es dann weiter und wir erreichten absolut unkompliziert die Niederrhein-Arena. Einen (Behinderten-)Parkplatz direkt am Stadion und hinein ins Vergnügen... Alex begleitete mich diesmal in den Innenraum und wir platzierten uns fernsehgerecht direkt hinter dem Tor vor der Gästekurve. Das wir von dort aus auch die beste Perspektive auf andere sich noch zu ereignende Vorkommnisse haben sollten, ahnten wir zu dieser Uhrzeit noch nicht. Alles begann, als ein paar übermütige FC-Fans an den Fluchttoren wackelten, die sich daraufhin plötzlich und unerwartet zum Innenraum öffneten, was sofort einen Panikeinsatz der anwesenden Ordnungskräfte hervorrief. Mit 5-6 Mann/Frau (der blonde Pinsel mit dem Schlagstock [Anm. des WM: Totschlägers!] sei besonders hervorzuheben) stemmten sie sich gegen die jeweiligen Tore – so hatte ich früher zuhause meine Kinderzimmertüre zugehalten, wenn ich meiner Schwester mal wieder ein Matchbox-Auto weggenommen hatte und sie es jetzt zurück haben wollte... -, obwohl nun wirklich kein FC-Fan Anstalten gemacht hatte und machte, den Innenraum zu stürmen. Der Mob hatte nur seinen Spaß daran gehabt, dass die Tore so leicht zu öffnen waren. Dies ließ natürlich auch die Polizei vor Ort nicht kalt, denn sie hatten ja bereits vor knapp 2 Jahren bei einem harmlosen Freundschaftsspiel das Räuber- und Gendarm-Spiel mit den FC-Fans geübt und dass die Staatsdiener im Ruhrpott sie teilweise nicht alle auf dem Kasten haben, durfte man als FC-Fan ja schon des öfteren in Bochum oder Schalke erleben. So artete das ganze immer mehr aus, dass letztendlich die Fluchttore zugekettet wurden (ich hätte mal nicht die Panik erleben wollen, wenn es wirklich zu einer solchen gekommen wäre und die Tore hätten geöffnet werden müssen!), im Innenraum fast so viele Grüne und Ordner zu finden waren wie FC-Fans in der Kurve und diese (also nicht die Fans...) wahllos mit Pfefferspray und Tränengas umher sprühten, dass letztendlich sogar Kinder und nach dem Spiel FC-Spieler darunter zu leiden hatten. Doch mehr möchte ich auf dieses Thema nicht mehr eingehen. Jeder hat es im Express, Kölner Stadtanzeiger oder im Kicker gelesen und sogar im TV (Nachberichte) gesehen. Die Live-Berichterstattung und die Kommentare des Kommentators Markus Höhner auf Premiere dagegen waren völlig für den A...!!! Eins bleibt jedoch stehen: Als Fußballfan bleibst Du ewig ein Verbrecher und Krawallmacher und ich wunderte mich vor Ort, dass keine Wasserwerfer vorfuhren und nicht noch die GSG 9 einmarschierte! Das war überflüssig und reine Provokation und einzig und alleine damit zu begründen, dass die Ordner und B.llen absolut überfordert waren mit der hohen Anzahl an anwesenden Kölnern bzw. FC-Fans. Nur gut, dass RWO im Schnitt nicht mehr als 4.500 Zuschauer zu jedem Heimspiel begrüßt. Das reicht völlig aus!

Kommen wir zu dem, weswegen wir vor Ort waren: Das Sportliche!

FF hatte im Vergleich zum Heimsieg gegen den Waldhof keine personellen Veränderungen vorgenommen. Es trat dieselbe Elf an, die auch gegen Mannheim begonnen hatte:

Bade; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Lottner, Kringe, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. Spielhälfte kam lediglich Francis Kioyo für Matthias Scherz (74. Min.) zum Einsatz. FF ist eben nicht so der Vielwechsler wie sein Vorgänger...

Das Spiel begann megaträge und die einzigen erwähnenswerten Situationen gingen vom FC aus. Nach einer guten Viertelstunde hatte Christian Springer eine Großchance, die er jedoch nicht nutzte. Kurz darauf sprang nach einer weiten Hereingabe in den Oberhausener Strafraum der Ball an den Arm von Tiéku und Schiri Scheppe entschied zurecht auf Strafstoß für den FC: Der erste Elfer für den FC seit dem 28. April 2001! (WM: steht nicht im DFB-Regelbuch § 1: Pfeife niemals Straßfstoß für den 1.FC Köln?) Lotte ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und erzielte trocken und sicher die Führung für den FC (23. Min.).

Das sollte doch noch mehr Selbstvertrauen geben, um endlich mal auswärts nicht Remis zu spielen, doch der FC tat anscheinend nicht mehr als nötig. In der Nachspielzeit der 1. HZ setzte dann Scherz noch ein Ausrufezeichen, als er einen Kopfball an den Innenpfosten des Oberhausener Tores setzte. Das wäre natürlich die Vorentscheidung gewesen. So ging es mit 1:0 für den FC in die Kabinen.

Nach dem Wechsel erhöhte RWO den Druck, doch die Großchancen blieben zunächst auf Seiten des FC. So lief nach einem Traumpaß von Florian Kringe Lotte alleine auf RWO-Keeper Oliver Adler zu und setzte den Ball leider kläglich über das Tor.

Und es kam wie es nicht kommen sollte: RWO wurde immer stärker und der FC bettelte quasi um den Ausgleich. Nachdem es bereits zweimal nach Ecken vor dem Tor von Alex Bade lichterloh gebrannt hatte, war es dieser, der mit einem kapitalen Fehler den Ausgleich einleitete, indem er an einer Flanke vorbeifaustete und Jens Scharpenberg den Ball aus kurzer Entfernung nur noch einschieben musste (74. Min.). Enttäuschung und Wut in Reihen der FC-Fans – auch oder vor allem bei mir!

Genau im Gegenzug spielte Springer den Ball in den Strafraum, Kioyo deckte diesen hervorragend ab und spielt ihn im richtigen Moment zum freistehenden Dirk Lottner, der die erneute Führung für den FC besorgte (76. Min.). Riesenjubel in rot und weiß und Alex´ und meine Reaktion auf dieses Tor aus der Hintertor-Kamera zu betrachten, machte sehr viel Spaß!

Doch erneut machte der FC den Sack nicht zu und so war es nach Stellungsfehlern von Culli und Moses Sichone der Oberhausener Dimcho Beliakov, der in der 82. Min. per Kopf den Ausgleich erzielte.

Dabei blieb es dann auch, obwohl oder weil der bis dahin gute Schiri noch zwei klare Fehlentscheidungen traf, indem er dem Schützen zum 1:1 nach einem rüden Foulspiel gegen Florian Kringe nicht die rote Karte zeigte, sondern nur die gelbe und in der dritten Minute der Nachspielzeit dem FC einen glasklaren Handelfmeter (na also) versagte. Das Argument der Reporter, dass er sich wohl nicht getraut hätte, in der Nachspielzeit einen zweiten Elfmeter zu pfeifen, kann niemand gelten lassen. Hand ist Hand und der Herr hat sich auch an die Regeln zu halten! Fußball-Mafia DFB!

Nachdem wir nach Spielende noch lange im Innenraum verharrten und uns in Ruhe noch mal die Vorkommnisse am Zaun betrachteten und Revue passieren ließen, dabei den FC-Crack Thommy Cichon, wie er in kurzer Hose und Jacke versuchte zu schlichten und dabei selbst noch zu Schaden kam, machten wir uns leicht säuerlich und enttäuscht über den verschenkten Sieg auf den Weg zum Auto. Auf dem Stadionvorplatz trafen wir noch Sunny und den Emsländer sowie unsere Mitfahrer und diskutierten noch mal eingehend über das Geschehene – Gesprächsthemen bot der Abend ja genügend. Die vorbei schreitenden RWO-Spieler und Ordnungskräfte bekamen dabei auch noch das eine oder andere „nette Wort“ gesagt.

Als dann fast nichts mehr los war, machten wir uns auf die Heimreise, wobei ich Fahrer Dennis nochmals meine Bewunderung aussprechen muß, der zunächst mit leerem Tank noch mindestens 250 km gefahren war... :-)

... und dann die restlichen 200 km im Dauerregen zurücklegen musste.

Für den abschließenden „Kölschen Abend“ im Bahnhof zu Selters war ich dann leider zu erschöpft, doch wie man später erfuhr, hatten meine Mitfahrer dort noch viel Spaß. Ihr hattet es Euch verdient!

Fazit: Nicht immer steht der Fußball auf unseren Touren im Mittelpunkt, ob wir es wollen oder nicht. Und dabei muß man sich auf Auswärtstouren mehr und mehr über verschenkte Punkte ärgern, auch wenn man jetzt im 11. Saisonspiel ungeschlagen ist. Doch 5 Remis in Serie bei nur 1 Sieg auf fremden Platz – so steigt man nicht auf! Denn das man alle Heimspiele gewinnt, davon ist sicher nicht auszugehen. Wieso machen wir auswärts immer die Gegner wieder stark, wenn sie eigentlich schon im Sack sind? Auf ein neues gegen Reutlingen und in St.Pauli...
 

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(Eintracht FrankfurtFC – SV Waldhof Mannheim 3:1
Der Freitag der Extreme...






Der Freitag, 25.10.2002, hatte es für mich mal wieder in sich, denn ich durfte einmal mehr die Dreifach-„Belastung“ eingehen:

1. feiert an diesem Tag wie in jedem Jahr meine Schwester ihren Geburtstag, in diesem Jahr den 33., und sie hat (fast) jedes Jahr das Glück, dass da entweder der FC oder die Haie spielen... Und ich dann nicht da bin!

2. stand an diesem Freitag das FC-Heimspiel gegen das Kellerkind aus der Kurpfalz auf dem Programm (19 Uhr).

3. sollten am selben Abend die Haie zum Spitzenspiel gegen die Eisbären Berlin auflaufen (19.30 Uhr).

Super, dachte ich mir bereits bei der Ansetzung des DEL-Spielplanes für die laufende Saison, wobei ich hier wenigstens schon weit vor Saisonstart weiß, wann und gegen wen die Haie im Februar und März spielen müssen, während es beim Fußball ja immer nur scheibchenweise die Termine gibt (Sch..ß DFB!). Als dann noch der Termin für das Heimspiel gegen den Waldhof bekannt wurde, da war mein Hals fast so dick wie der von Onkel Calli vom Autobahnkreuz.

Also musste ich mir den Tag so einteilen, dass ich von jedem Event was hatte und jedes Event etwas von mir. Ich besuchte also zunächst meine Schwester, aß hastig 2-3 Stück Kuchen und verabschiedete mich gegen 16 Uhr in Richtung Köln, wobei sich zu meiner Freude Daniel, Dennis und Otze entschieden hatten, trotz der späten Uhrzeit mit mir gemeinsam den Weg in die Domstadt anzutreten. Zu allem Überfluß schüttete es auch noch aus allen Kübeln und die A3 bot den üblichen Freitag-Nachmittag-Verkehr, da an diesem Tag in diversen Teilen des Bundesgebiets die Herbstferien begannen oder zu Ende gingen.

So ging es nur schwerlich voran und kurz vor Köln-Königsforst kam es dann zum Stillstand – Scheiß Dreieck Heumar... Nun, diese Zwangspause nutzten wir rasch zu einem kurzen Pitstop an der Raststätte Königsforst, um den Blasen meiner Mitfahrer zu etwas Entspannung zu verhelfen. Der Rest des Weges zum Dreieck Heumar und auf die A4 wurde größtenteils auf der Standspur zurückgelegt, denn der kleine und der große Zeiger näherten sich unaufhörlich gen 19 Uhr = Anstoß in Müngersdorf!

Auf der A4 gab es auch kein wirkliches Vorankommen, so dass wir uns entschieden, die AS Klettenberg zu nehmen und unser Glück über den Militärring zu suchen, wo es selbstverständlich auch staute – mittlerweile war es knapp 18.30 Uhr. Als ich meine Lieblingsabkürzung ausschlug und auf dem „Mili“ blieb, kam es zum ersten sportlichen Höhepunkt des Abends, bei dem der große Dennis alias CP (Colonia-Power) seinem Spitznamen alle Ehre machte: Er hatte die Blitzidee, einen erneuten und letzten Pinkelstop einzulegen, schließlich standen wir ja im Stau. Nun, kaum dass CP am Baum Halt gefunden hatte, lief es natürlich wieder und ich musste weiter fahren, um meine Hinterleute nicht zu verärgern, denn eine Haltebucht war erst in reichlich Entfernung auszumachen. Im Rückspiegel sah ich Dennis immer kleiner werden und als wir so langsam die Haltebucht ansteuerten, gab er sich die Sporen und legte die 100 m in handgestoppten 8,4 Sekunden zurück... :-)
Otze meinte daraufhin, auch noch mal seinem dringendsten Bedürfnis nachgeben zu müssen, und mein dringendstes Bedürfnis machte mich beim Blick auf die Uhr auch nicht ruhiger: Ich wollte endlich ins Stadion! An der Gleueler Straße konnte ich dann endlich aus dem Stau ausbrechen und meine Abkürzung über Marsdorf nehmen, wo es tatsächlich lief, um nach dieser Odyssee tatsächlich um 18.57 Uhr den Stadionparkplatz zu erreichen. Beim Aussteigen konnten wir schon akustisch die Mannschaftsaufstellung des FC vernehmen (ich glaube, das „LOTTNER“ hört man sogar auf Norderney noch...) und beeilten uns, das Stadion endlich von innen zu sehen. Zudem wartete am Marathontor noch „et Tinche“ auf mich, denn sie wollte mich heute in den Innenraum begleiten.

So gelangten Tina und ich in ebensolchen, als der Anpfiff ertönte. Heidewitzka, so pünktlich war ich noch nie! Nicht mal in Braunschweig... Kaum dass ich saß, konnte ich auch schon wieder jubeln, denn der Scherze Matthes hatte es heute anscheinend ähnlich eilig wie seine Kameraden gegen die Eisernen beim Heimspiel zuvor. Flanke Culli, Kopfball Scherzi und nach gespielten 1:34 Min. zappelte das Runde im Eckigen. Wie sich später herausstellte, war Scherzi´s Goal zu schnell für meine 3 Mitfahrer, die sich zu diesem Zeitpunkt noch auf der Stadionumrundung befanden.

Ich sah mich dabei schon zur Halbzeit auf dem Weg in die Kölnarena, hatte ich mir doch vorgenommen, das Rhein-Energie-Stadion zu verlassen, wenn hier alles gelaufen ist, denn schließlich hatte ich an diesem Abend noch Event Nr. 3 vor Augen. Glücklicherweise hatten FC und KEC im Vorfeld ihrer Spiele die Vereinbarung getroffen, einander bzw. die jeweiligen Fan-Gruppen über den Spielstand an der jeweils anderen Sportstätte auf dem laufenden zu halten. Zudem hatte ich noch meinen Live-Ticker (Renate) in der Kölnarena sitzen, die mir ständig den aktuellen Spielstand der Haie schilderte.

Doch so schnell ging es dann doch nicht...

Als ich mich so langsam auch mental eingefunden hatte, konnte ich mich mal umsehen, wem FF denn heute sein Vertrauen geschenkt hatte. Im Vergleich zum Remis am Mainzer Bruchweg kam lediglich der wiedergenesene Scherz für den dort nicht wirklich überzeugenden Markus Kreuz zum Einsatz. Ansonsten bleib die Anfangself unverändert:

Bade; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Lottner, Kringe, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ wechselte unser Erfolgscoach dann noch dreimal, indem er Markus Dworrak (71. Min. – für Scherz), Kreuz (80. Min. – für Florian Kringe) sowie Andrew Sinkala (89. Min. – für Markus Kurth) ins Spiel brachte.

Nach der frühen Führung des FC erinnerten sich viele unter den 25.000 Anwesenden (Wahnsinn!!!) an den Triumph gegen Union und stellten sich schon auf ein erneutes Schützenfest ein. Doch nachdem der FC 2 weitere Großchancen vergab, fiel wie aus heiterem Himmel der Ausgleich: Durcheinander in der FC-Abwehr und Waldhof-Kapitän Sascha Licht knipste ebensolches an und den Ball ins Tor von Alex Bade (14. Min.): Betretenes Schweigen im RES.

Doch glücklicherweise ließ sich der FC dadurch nicht lange beeindrucken und konterte mit einer herrlichen Kombination über Scherz, der mit einer Flanke von der linken Seite Christian Springer einsetzte, dessen Schuß vermutlich auch so sein Ziel erreicht hätte, doch Kurthi drückte den Ball sicherheitshalber noch über die Linie zur erneuten Führung des FC (24. Min.). Nachdem der Mannheimer Abwehrspieler Henry (bloß nicht verwechseln mit dem Französischen Welt- und Europameister von Arsenal London) an beiden Gegentoren nicht unbeteiligt war, erhielt Scherzi nach 26 Spielminuten einen neuen Gegenspieler. Tja, liebe Waldhöfer, unseren Scherzi hätte an diesem Abend auch kein Maldini, Kohler oder Jaap Stam in Bestform aufgehalten...

Nach der Pause (mittlerweile erhielt man Kunde über die 1:0-Führung der Eisbären beim KEC) dauerte es dann auch nicht lange, bis wieder ein Mannheimer – Kowalik - den Kopf verlor und dem FC den Weg zur Vorentscheidung ebnete: Er stolperte am Ball vorbei, so dass erneut der Scherze Matthes hätte alleine durch sein können, doch er entschied sich, den Ball auf links außen zum mitgelaufenen Kurthi zu spielen, der wiederum mit einer herrlichen Flanke den freistehenden Lotte suchte und der FC-Kapitän hatte keine Mühe, den Ball in die Maschen zu schieben – 3:1 nach 52 Min.! Nun wäre eigentlich für mich der Zeitpunkt zum gehen gekommen, aber 1. war es mir doch zu früh und 2. ist so ein 2-Tore-Vorspung nicht viel beim FC (siehe den 4:3-Sieg gegen Duisburg oder das 2:2 in MZ).

Ich blieb also noch bis zur 80. Spielminute und hier war spätestens die Einwechslung von meinem „Lieblingsspieler“ Markus Kreuz das Signal, das Müngersdorfer zu verlassen. Bis ich am Auto war, konnte ich noch die eine oder andere akustische Besonderheit aus dem Inneren vernehmen, wobei ich hoffte, dass es beim 3:1 bleibt, denn 1. wollte ich kein Tor verpassen und 2. hatte ich (beim großen DTWK-Tippsiel unter www.kicktipp.de/colognecup) auf dieses Ergebnis getippt. Gerade wieder im Auto und auf der Aachener, klingelte mich schon Renate aus der Kölnarena an – dort war gerade die 2. Drittelpause – und fragte, wann ich denn komme. Nun, ich kann mich nicht erinnern, jemals so schnell vom Spielort A zum Spielort B gelangt zu sein. Irgendwie waren sowohl die Ampeln wie auch die anderen Verkehrsteilnehmer an diesem Abend sehr „Fan-freundlich“ geschaltet. Ich schoß also über die Aachener Straße, durch die Innenstadt und als ich in die Tiefgarage der Kölnarena einfuhr, erfuhr ich aus den Nachrichten dann auch noch den Endstand des FC-Spieles. Super, jetzt noch dieses Spiel hier drehen und der 6-Punkte-Abend ist perfekt. Dummerweise hatte der Aufzug Verspätung und als ich die Türe zum Inneren der Arena öffnete und mein Blick auf den Videowürfel fiel, vernahm ich ein zufriedenstellendes 1:1 nach knapp 43 Min., wobei der Mob noch am toben war. Ich hatte mich also nur unwesentlich verspätet, denn den Namen des Ausgleichsschützen Brad Schlegel konnte ich noch mitbrüllen. Als dann sogar Dwayne Norris und Niklas Sundblad in einem furiosen Schlussdrittel noch einen 3:1-HAImsieg vor 12.444 ZS herausschossen, kannte mein persönlicher Jubel über diesen gelungenen Sportabend kein Ende mehr. Man krönte mich schon zum Glücks- oder Heilsbringer („Ich kam sah und siegte!“) der Haie.

Welch ein turbulenter Abend. Da hatte ich mir mein Siegeskölsch im „Henkelmännchen“ unweit der Kölnarena, wo sich Daniel, Dennis, Otze und Tina mittlerweile eingefunden hatten, redlich verdient. So fand ein großer Abend seinen verdienten Abschluß und es wurde viel gelacht, vor allem über Daniel´s Erlebnis mit den Harlem Globetrotters in einem Hotel, wo er zu einem Seminar war. Hatte es sich doch dieser „Gospelchor“, bestehend aus lauter 2 Meter-Hünen, erlaubt, in Sportklamotten durch´s Hotel zu laufen. Daniel, danke für das Lachmuskel-Training... Selten einen so klasse Abend erlebt!

Nachdem wir dann noch Tina nach Raderthal gebracht hatten, machten wir uns auf den Heimweg, der zunächst noch recht stürmisch und verregnet war, am Ende jedoch ruhig verlief, denn meine drei Mitfahrer schliefen anscheinend meine Erschöpfung aus...

Fazit: Der FC ist weiterhin Spitzenreiter, die Haie auf dem besten Weg an die Spitze. Wow, so langsam verkommt man in Köln zum Erfolgsfan. Dennoch brauche ich nicht ständig solche Stresserlebnisse, schließlich sind auch mir 90 Min. Fußball und 60 Min. Eishockey am liebsten. Und vielleicht hat mein Schwesterlein ja irgendwann mal so Geburtstag, dass nicht gerade der FC oder die Haie am selben Abend spielen (wie wär´s mit dem 15. Juli?). Auf zum Auswärtssieg nach Oberhausen - und wieder spielen zeitgleich die Haie daHAIm...

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 
 

(Eintracht FrankfurtFSV Mainz 05 – FC 2:2
Die „Unbezwingbaren“ drehen einen 2-Tore-Rückstand






Am 9. Spieltag stand unser ganz persönliches Heimspiel auf dem Programm: Der FC trat zu seinem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 an – an einem Montag abend, den 21.10.2002. So konnte DSF das Karnevals-Duell live ins gesamte Bundesgebiet rüberbringen. Für mich wiederum die Gelegenheit, an diesem Tag ausnahmsweise mal an einem FC-Spieltag länger zu arbeiten und direkt von dort (Wiesbaden) aus in einem knappen Viertelstündchen zum Bruchweg durchzustarten. Hatte ich doch 3 Wochen zuvor beim Heimspiel der ´05er gegen den SC Freiburg, welches ebenfalls an einem Montag abend stattfand, die Anreise, die Parkplätze sowie die Rolli-Plätze im umgebauten Stadion am Bruchweg getestet und alles hatte prima geklappt. So war ich entsprechend gewappnet für das nächste Auswärtsspiel des Jahres. Hierbei hatte ich bereits seit Wochen mit meinem Kollegen Pacco (BVB-Fan) geplant, mit ihm zusammen den Kick in der Fassenachtsstadt zu besuchen. So machten wir uns um kurz vor 18 Uhr in Wiesbaden auf und erreichten auch völlig problemlos die Rheinland-Pfälzische Hauptstadt, ehe wir 100m vor dem Stadion auf ungeahnte Hindernisse stießen: Schutzmänner, die sich allzu wichtig nahmen und mich in einem bis dahin nie gekannten Ton und einer Unverschämtheit (sind wir jetzt per „Du“?) abwiesen, wo es beim Freiburg-Spiel noch kein Problem war, die Straße durchzufahren. Tja, als Kölner biste eben in jeder Stadt dieses Landes nur der Abschaum (No one likes us, we don´t care!). So mussten wir einen Riesenumweg nehmen, um auf der anderen Seite der Straße auf eine völlig nette und unkomplizierte Kollegin der beiden Laubfrösche zu treffen, die uns problemlos gewähren ließ, um auf dem Uni-Parkplatz direkt am Stadion meinen Wagen abzustellen. Wie mir später ber(t)ichtet wurde, handelte es sich bei den 2 Kameraden vermutlich um eine seltene Spezies aus dem Kartoffelland, die neuerdings von dort zu Heimspielen der ´05er abgezogen werden und die darüber überhaupt nicht glücklich sind. Naja, wieso lassen die das dann an armen Kölnern aus, die doch nirgendwo jemandem etwas zu Leide tun...?

Nachdem ich noch die eine oder andere Eintrittskarte an den Mann gebracht hatte und Leute (FC-Fans) wieder traf, die ich seit Jahren nicht mehr (in einem Stadion) gesehen hatte (nicht wahr Richie?) enterten wir den Ground und genossen erst mal eine Stadionwurst, ehe es zum sportlichen Teil des Spiels überging:

FF hatte im Vergleich zum Schützenfest gegen Union Berlin die Mannschaft auf 3 Positionen umgestellt: Der wiedergenesene Alex Bade stand wieder im FC-Tor (für Markus Pröll), Moses Sichone war ebenfalls wieder fit und gesellte sich in die Abwehr (für den Stürmer Francis Kioyo). Desweiteren ersetzte Markus Kreuz den Grippekranken Matthias Scherz, der zunächst auf der Bank Platz nahm. So sah die Anfangself diesmal folgendermaßen aus:

Bade; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Kreuz, Lottner, Kringe, Voigt, Springer; Kurth

Das Spiel begann zunächst wie erwartet, die Mainzer übten viel Druck auf den FC aus, der sich wiederum auf die Kontrolle im Spiel zu beschränken versuchte. Dies klappte zunächst auch recht gut, doch durch zwei krasse Abwehrfehler brachte sich der FC schon früh in arge Nöte und in die Gefahr der ersten Saisonniederlage: Erst lief Thomas Cichon in der Vorwärtsbewegung mit dem Ball auf Jürgen Kramny auf – hier hätte man auch Freistoß für den FC pfeifen können, aber nicht unbedingt müssen – der wiederum schnell umschaltete und einen Traumpaß auf den freigelaufenen Goalgetter der ´05er, Andrej Voronin schlug, der seinerseits keine Probleme hatte den Ball aus kurzer Entfernung über den herausstürmenden Alex Bade ins rechte obere Eck zu lupfen – 1:0 in der 18. Minute.

Dann stolperte Carsten Cullmann bei einer völlig unbedrängten Rückgabe auf Alex Bade, knickte dabei noch böse um, und erneut war es Andrej Voronin, der in diesen Fehlpaß durchstartete und dem FC-Keeper mit einem Schuß ins lange Eck keine Chance ließ – 2:0 nach 23 Minuten.

Tja, was nun FC? Einfach weitermachen oder wie es weiland Olli Kahn in Hamburg formulierte: Immer weiter, immer weitermachen, nie aufgeben! Und so kam es, wie es (nach dem Willen der FC-Fans) auch kommen sollte. Der FC erspielte sich gute Chancen, hätte mit einem Handelfmeter bedacht werden müssen, den es natürlich nicht gab, warum auch. Schließlich war der letzte Elfmeter für den FC doch erst 1 ½ Jahre her... Stattdessen gab es einen Eckstoß für den FC, den Dirk Lottner so präzise hereinschlug, dass Markus Happe nur wenig Mühe hatte, zum Anschlusstreffer einzuköpfen – 2:1 nach 32 Minuten. Hierbei muß ich mir einen Assist ans Revers heften, denn als Lotte zum Eckstoß anlief und ich noch die Zornesröte über diese Fehlentscheidung des Schiris in seinem Gesicht sah, gab ich ihm die entscheidenden Worte mit auf den Weg: „Auf geht´s Lotte, ruhig bleiben und weitermachen!“ – Und es klappte...

Bis zur Pause tat sich dann nicht mehr viel, doch nach dem Seitenwechsel hatte der FC das Heft eindeutig in der Hand. Der Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, doch auch die Mainzer blieben mit ihren Kontern immer wieder gefährlich. Der FC hatte mittlerweile die Offensive auch nominell verstärkt: Für den nach einem bösen Foul angeschlagenen Markus Kurth, der bereits in der 1. HZ ersetzt werden musste, spielte nun Francis Kioyo (34. Min.), Scherze Matthes kam seinerseits zu einem 30-Minuten-Einsatz für den diesmal wirkungslosen Florian Kringe (61. Min.).

Und der 2. Wechsel war noch nicht richtig verbucht, da klingelte es im Mainzer Kasten: Alex Voigt war mit dem Ball in die Mainzer Spielhälfte spaziert, fand anscheinend keine geeignete Anspielstation und zog halt aus Verlegenheit mal ab – aus knapp 30 Metern -, und das Ding zappelte im Mainzer Tornetz (63. Min.). Kein Mensch wusste, wie der reingegangen war, schließlich schlug er genau in der Mitte des Mainzer Tores ein, doch ´05er Keeper Dimo Wache hatte sich entschieden, mal vor dem Ball ins Eck zu flüchten... Bei mir klang das vor dem Tor so: „Auf geht´s Alex, mach´s noch mal so wie damals in Hannover...!“ Und Alex machte es. – Und wieder ein Assist für mich... J

Wow, welch ein Gefühl, welch eine Wiederauferstehung!?!? Ich hatte mich schon dem Spott und Hohn meiner Kollegen (´05er Fans) ausgesetzt gesehen und in Gedanken schon 3 Wochen Urlaub beantragt, bis die Schmach vergessen war und nun das. Ja war da etwa noch mehr drin? Es war, doch der FC machte nichts mehr aus seiner Überlegenheit im restlichen Spielverlauf, vielmehr musste man hinten aufpassen, dass die Mainzer, die immer wieder durch Konter durch die an diesem Abend alles andere als sicher wirkende Abwehr des FC gefährlich waren, nicht noch das 3. Tor erzielten. Sie erzielten es aber doch noch durch Weiland, jedoch hatte sich zuvor Kramny mit der Hand eingesetzt und in Volleyball-Manier den Ball vor´s Tor gefaustet, was zwar dem sowieso schwachen Schiri entgangen war, sein Linienrichter hatte aber zur Abwechslung mal aufgepasst, was er besser in der 1. HZ auch bei diversen falschen Abseitssituationen zu Ungunsten des FC mal getan hätte...

So bleibt zu erwähnen, dass das Bruchwegstadion zum 1. Mal mit 17.500 Zuschauern ausverkauft war – darunter sicher 5-6.000 Kölner und dass es aufgrund der hohen Anzahl des Gästemobbs im Nachhinein noch zu Ärger mit den Mainzern kam: Die Ordner waren damit nämlich anscheinend völlig überfordert und machten irgendwann den Stehplatzbereich auf der neuen Gegengeradentribüne einfach dicht und stopften alles weitere, was als FC-Fan mit Stehplatzkarte kam, einfach in den Sitzplatzblock oben drüber, wo es dadurch natürlich zu einigen Irritationen kam, so dass die Fans, die eigentlich Sitzplätze gebucht und bezahlt hatten, das Spiel größtenteils im stehen verfolgen mussten. Kommt einem irgendwie bekannt vor (Nürnberg...). Der FC schaltete jedoch schnell, schloß sich mit den Mainzern kurz und ersetzte den betroffenen FC-Fans mit Sitzplatzkarten diesen Wert durch eine kostenlose Einladung zum Rückspiel gegen Mainz im Frühjahr 2003 oder durch einen entsprechenden Fanartikel-Gutschein im Wert der erwobenen Eintrittskarte. Das ist eine sehr lobenswerte Aktion, jedoch verstehe ich nicht ganz, wieso der FC für die Blödheit der Pfälzer auch noch (finanziell) büßen muß. Hoffentlich erhält man von der Mainzern auch einen angemessenen Gegenwert für dieses Fehlverhalten.

Für mich ging es nach dem Spiel absolut umkompliziert raus aus Mainz und ich war, nachdem ich Pacco noch an der Firma abgesetzt hatte, so früh zuhause wie selten bei einem FC-Spiel.

Fazit: Da war zwar mehr drin, doch man muß nach einem schnellen 0:2-Rückstand auch erst mal so ins Spiel zurückfinden wie es der FC getan hat. Klasse Moral Jungs und außerdem: SPITZENREITER! Jetzt gilt es, einen Pflichtsieg gegen den Waldhof einzufahren und sich weiter oben festsetzen – und natürlich ungeschlagen zu bleiben. Und dann können wir vielleicht irgendwann wieder singen: „Wir fahren nie mehr nach Meppen und nach Mainz...!“
 

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(Eintracht FrankfurtFC – Union Berlin 7:0
Karneval in Kölle – Endlich spielt der FC Fußball!

Zum 4. Mal in der Saison, zum 1. Mal bei einem Heimspiel, musste der FC montags antreten. Nach der Ankündigung des Berliner Coaches Georgi Wassiliev, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, war es bei den Eisernen zu Differenzen zwischen Trainer und Präsidium gekommen und die Kölschen Printmedien mutmaßten bereits, dass der Auftritt der Berliner beim FC das letzte Spiel des Union-Trainers auf der Bank seiner Mannschaft werden dürfte. Mit dem, was da folgen sollte, rechnete zu diesem Zeitpunkt jedoch überhaupt niemand...

Selbstverständlich reiste auch wieder eine zahlreiche Abordnung des DTwk gen Domstadt, um dort den 4. Heimsieg der Saison zu feiern. Meine Wenigkeit fuhr mit Ede und Fahrer Daniel im LM-FC 999 nach Köln, wo wir noch unsere charmanten Begleiterinnen Tina und Jule abholten – Jule sollte ihr 1. FC-Spiel noch in bleibender Erinnerung behalten...

Knapp 1 Stunde vor Spielbeginn erreichten wir das RheinEnergieStadion, wo sich unsere Wege trennten, denn die Damen begleiteten die Herren auf die Südtribüne, ich traf mich mit Andreas im Innenraum.

Nachdem ich vor dem Spiel Hennes VII. noch tätschelte und ihn mit den Worten „Du määähst dat!“ beschwor, erhielt ich aus den Händen eines Fan-Projekt-Mitarbeiters die Presse-Informationen, welcher ich die Aufstellung des FC für dieses Spiel entnahm: Im Vergleich zum Remis in Braunschweig brachte FF die offensivere Variante mit Francis Kioyo für den verletzt fehlenden Moses Sichone. Zudem fehlte zum 1. Mal in dieser Saison Keeper Alex Bade mit einem Muskelfaserriß, der durch Markus Pröll ersetzt wurde. Ansonsten blieb die Mannschaft unverändert:

Pröll; Cullmann, Cichon, Happe; Scherz, Lottner, Kringe, Voigt, Springer; Kioyo, Kurth

In der 2. HZ ersetzten Markus Kreuz, Andrew Sinkala und Markus Dworrak dann den überragenden Florian Kringe (72. Min.), Alexander Voigt (80. Min.) sowie Christian Springer (83. Min.).

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag: Bereits nach knapp 46 Sekunden ging der FC durch den an diesem Abend alles überragenden Thomas Cichon mit 1:0 in Führung. Thommy hatte sich durchgetankt und aus knapp 25 Metern abgezogen. Da der Ball auf dem regennassen Rasen noch einmal aufsetzte, hatte Sven Beuckert im Berliner Kasten keine Chance: Unhaltbar schlug der Ball im linken unteren Eck zur frühen Führung ein.

Beflügelt durch dieses Blitztor stürmte der FC weiter nach vorne und die Berliner kamen nicht mehr hinten raus. Keine 3 Minuten später schickte erneut Cichon mit einem Traumpaß den jungen Kringe, der mit einem Schuß aus kurzer Entfernung dem Berliner Keeper keine Chance ließ: 2:0 nach 4 Minuten.

Doch der FC hatte noch nicht genug von dieser turbulenten Anfangsphase: Doppelpaß zwischen Kringe und Kioyo und erneut traf der 20-jährige mit seinem 2. Tor zum 3:0 nach nur 9 Minuten. Jetzt stand ganz Müngersdorf Kopf!

Und der FC rannte weiter. Immer wieder brannte es vor dem Berliner Tor, doch es blieb zunächst beim 3:0 für den Geißbock. Zunächst scheiterten die frei durchgebrochenen Springer und Kioyo jeweils mit ihren Schüssen an Beukert, dann fing Markus Pröll nach einem Berliner Eckball den Ball ab und beförderte diesen mit einem urgewaltigen Abwurf über die Mittellinie genau in den Lauf von Dirk Lottner und dessen Heber über den herausgeeilten Beuckert tickte leider vor dem Tor noch einmal auf und dotzte über eben jenes hinweg. Schade, diese Aktion hätte ein Tor verdient gehabt!

Kurz vor der Pause gab es nach einem Foul an Kioyo noch einen Freistoß für den FC von halbrechter Position, der natürlich von Lotte hereingebracht wurde. Der Ball flog lange durch die Luft, prallte noch einmal auf vor dem verdutzten Beuckert und flutschte diesem durch die Arme ins Netz zum 4. Kölner Tor (43. Min.). Jetzt gab es kein Halten mehr im Tollhaus RheinEnergieStadion.

Mit 4:0 ging es auch in die Kabinen und die 21.500 Zuschauer fragten sich, wann sie das letzte Mal eine solch entfesselt aufspielende Kölner Mannschaft gesehen hatten. Man rechnete aber auch damit, dass es der FC nun etwas ruhiger angehen lassen und nicht noch einmal so ein Feuerwerk abbrennen würde. Doch sie wurden im positiven Sinne getäuscht:

Nachdem die erste Viertelstunde der 2. HZ keine nennenswerten Höhepunkte brachte, gelang dann Scherzi nach herrlicher Hereingabe von Lotte das 5:0 (61. Min.) und nun hatte auch der neue Berliner Torsteher Wulnikowski, der zur Pause den völlig entnervten Beuckert ersetzte, seinen ersten Gegentreffer kassiert.

Hernach ertönte ein Tusch, was das ganze Stadion zum kollektiven und ekstatischen „Wir sind nur ein Karnevalsverein!“- animierte.

In der 77. Minute erhielt der FC nach einem Foul an Markus Kreuz einen Freistoß knapp 20 Meter vor dem Tor: Cichon und Lotte standen bereit und Letztgenannter beförderte den Ball frech um die Mauer herum zum 6. Tor in die Maschen des Union-Tores. Wahnsinn, was hier geboten wurde an diesem 07. Oktober 2002.

Da nun das halbe Dutzend voll war und noch immer kein Stürmer getroffen hatte, dachte sich Kurthi, jetzt muß er sich doch auch mal in die Torschützenliste eintragen. So kam es, dass nach einem schönen Außenristpaß von Kreuz Markus Dworrak auf der linken Seite durchging, hereinflankte und Kurthi den Ball per Kopf an den Innenpfosten verlängerte, von wo er zum 7:0 ins Netz kullerte (85. Min.). Erst jetzt hatte man beim FC ein Erbarmen mit den bedauernswerten Berlinern, die dennoch weiterhin eisern von ihren knapp 1.500 mitgereisten tapferen Fans unterstützt wurden.

Kurz darauf hatte Schiedsrichter Ede Steinborn ein Erbarmen und pfiff die einseitige Partie ab, die mit dem höchsten FC-Sieg in einem Punktspiel nach 19 Jahren – zuletzt gab es ein 7:0 am 23.10.1983 gegen Eintracht Frankfurt – zu Ende ging.

Ich traf mich nach dem Spiel wieder mit meinen Mitfahrer(inne)n, die ihrerseits völlig begeistert waren. Vor allem Jule hatte ihr Kommen nicht bereut. So hatten wir auf dem Heimweg noch viel Spaß, brachten die Mädels gut nachhause, genossen im Auto noch das eine oder andere Kölsch und machten noch das eine oder andere Späßchen mit der Zahl „7“...

Fazit: Dieses Spiel war kein Vergleich zu den vorausgegangenen 7 Saisonspielen des FC! Sollte jetzt endlich der Knoten geplatzt sein und der FC sich oben festsetzen? Sicher sollte man das Ergebnis nicht zu hoch hängen, denn es war nicht zu übersehen, dass einige Berliner nicht mehr unbedingt für ihren Trainer spielten – und wie sich später zeigen sollte, war unsere Prognose nach dem Spiel, dass dieses das letzte als Union-Trainer für Herrn Wassiliev gewesen sein sollte, die richtige. Auf geht´s FC, jetzt auch auswärts in Mainz...
 

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(Eintracht FrankfurtEintracht Braunschweig – FC 1:1
Wer lange staut kommt doch noch mal irgendwann an ...
und sieht das 1. Auswärts-Gegentor der Saison...

An diesem Freitag, den 27.09.2002, stand die erste DTwk-Reise in die Niedersachsenmetropole an, denn nach 17 langen Jahren sollten der FC und die blau-gelbe Eintracht mal wieder in einer gemeinsamen Liga aufeinandertreffen. Beim letzten Duell vor dem Abstieg der Eintracht im Frühjahr 1985 siegte der FC mit 3:1 im Stadion an der Hamburger Straße.

Zu dieser weiten Reise hatte sich leider außer Alex „Hicks“ Kaiser, Ede und mir keiner aus dem Fan-Club mobilisieren lassen, da am selben Wochenende die Eisenbacher Kerb stattfand. So war es für die Daheimgebliebenen ein besonderer Service, dass auch dieses (4.) Auswärtsspiel (der Saison) live im TV übertragen wurde – diesmal bei Leo auf Premiere.

Eigentlich – so dachten wir (trotz Ferienbeginn in Hessen) – früh genug (13:30 Uhr) trafen wir uns am PP LM-South und standen bereits kurz hinter LM auf der B49 in Richtung Gießen/Wetzlar im Stau, da wegen Mäharbeiten die linke Spur gesperrt war – und das an einem FR Nachmittag, die spinnen doch wirklich! So zog sich dieses Stop and Go durch bis auf die A7, wobei das Gegurke über die A5 ab dem Reiskirchener Dreieck ja bereits Tradition hat – ich denke, die DTwk´ler, welche den FC am 08.05.2000 auf seiner Aufstiegstour nach Hannover begleiteten, können ein Liedchen davon singen...

Glaubten wir, dass es gewohnter weise hinter dem Kirchheimer Dreieck auf der A7 nun besser laufen würde, so sahen wir uns getäuscht. Im Gegenteil: Es wurde immer schlimmer, so dass wir zeitweise sogar die Landstraßenvariante in Bertracht zogen und jeder von uns wurde auf seine Art immer genervter – vor allem beim ständigen Blick auf die Uhr und dem gleichzeitigen Umrechnen mit den noch zu fahrenden Kilometern: Sollten wir es überhaupt noch rechtzeitig zum Anstoß schaffen? Gut, dass mit Alex der „Fan-Club-Schumi“ am Steuer saß, denn plötzlich und unerwartet lief es ab Göttingen nach einer kurzen Schrecksekunde (Alex, die Massenkarambolage hinter uns war nicht Deine Schuld... :-) ) wieder und wir kamen ungehindert voran bis kurz vor BS, denn dort wurde die A39, die wir tatsächlich mittlerweile erreicht hatten, einspurig aufgrund einer Baustelle. Doch auch dieses Hindernis brachten wir noch hinter uns und passierten kurz darauf die Ortseinfahrt von Braunschweig, wo uns ein netter Fan der heimischen Löwen den Weg zum Stadion wies, indem er uns deutete ihm zu folgen. Die genaue Anfahrt zu den Behindertenparkplätzen am Stadion hatte ich unter der Woche bei einem Geschäftstellenmitarbeiter der Eintracht per eMail erfragt und noch weitere sehr brauchbare Infos von diesem erhalten – es sollte uns nicht noch mal so ergehen wie in Ahlen. An dieser Stelle vielen Dank und schöne Grüße nach BS an Herrn Heinrichs.

So geschah es tatsächlich, dass wir noch vor 19 Uhr die Parkplätze erreichten, uns dort sogar noch einen Parkplatz mit FC-Björn (ehemals „Sonic“) aus WES teilen konnten und exakt 3 Minuten vor Anstoß der Partie gemeinsam mit Björn den Innenraum betraten. Puh, das war knapp. Und nicht zum letzten Mal in dieser Saison sollten die Worte „Scheiß 19 Uhr-Spiele am Freitag“ über unsere Lippen huschen... Wenigstens sparten wir uns den Eintritt und hatten einen Prima-Platz direkt an der Eckfahne.

FF hatte die Mannschaft zu diesem Kick im Vergleich zu der dürftigen Leistung gegen den VfB Lübeck nur auf einer Position umgestellt: Alex Voigt spielte den defensiveren Part für Francis Kioyo, so dass die Anfangself wie folgt aussah:

Bade; Happe, Cichon, Sichone; Scherz, Cullmann, Lottner, Kringe, Voigt, Springer; Kurth

In der 2. HZ kamen dann eben erwähnter Kioyo (67. Min. – für Kurthi) sowie Andrew Sinkala (85. Min. – für Flo Kringe) noch zu ihren Einsätzen.

Kaum dass wir (vor der Braunschweiger Kurve) Platz genommen hatten und das Spiel angepfiffen war, gab es schon den ersten Aufreger, denn Sambo Choji kam zu einer Riesenchance zur frühen Führung, der Ball strich aber zum Glück am Tor vorbei. Nach 9 Spielminuten war es aber dann soweit und der FC verlor seine weiße Weste auf fremdem Geläuf: Michel Mazingu, geborener Dinzey, tankte sich auf der linken Seite durch, flankte herein und Moses Sichone fälschte den Ball so unglücklich ab, dass dieser im hohen Bogen über Alex Bade ins Tor segelte. Oh wei... 0:1 beim chronisch erfolglosen Aufsteiger, der zuvor 5x + Pokal in Serie verloren hatte. Na prima!

Der FC erholte sich aber erstaunlich schnell von diesem Rückschlag und kam seinerseits zu einigen guten Chancen – die beste vergab Scherze Matthes kurz nach dem Gegentor, als er nach feinem Spielzug an Philipp Laux im Braunschweiger Tor scheiterte. So blieb es bei der knappen Führung des Aufsteigers gegen den Absteiger nach 45 Minuten. Danke auch noch mal an Daniel für den anfänglichen SMS-Ergebnisdienst, um den ich ihn in meiner Verzweiflung im zigsten Stau auf der A7 bat.

Wie mir Ede später berichten sollte, trafen zu dieser Zeit immer noch FC-Fans im Gäste-Sektor ein und neben ihm sitzende, welche erst zur 2. HZ ankamen, erzählten von zahlreichen Kölschen, welche sie auf der A2 hinter sich gelassen hatten! Erinnerungen an den Gründonnerstag und das FC-Spiel in Nürnberg wurden wach...

Nach der Pause stand ein anderer 1. FC Köln auf dem Feld. Von Beginn an drückte man die Eintracht in die Defensive und so kam der Ausgleich nicht mehr überraschend: Freistoß von halblinks durch Lotte, der das Leder direkt auf den Kopf von Christian Springer servierte und dieser verlängerte den Ball zum 1:1 ins Netz der Niedersachsen. Jetzt geht´s los, dachten wir... Doch leider stellte der FC das Fußballspielen nach einer weiteren Viertelstunde Drangperiode wieder ein und brachte die mausetoten Braunschweiger wieder zurück ins Spiel. Und dies war so was von unnötig. Übertrieben gesagt musste man so am Ende noch froh sein, dass die Braunschweiger das Spiel nicht noch gewannen. So leichtsinnig darf man das Spiel nicht wieder aus den Händen geben, wenn man gerade mal die Kontrolle darüber erlangt hat! Die wollten doch nach dem 1:1 gar nicht mehr. Hätte der FC in dieser Phase die Führung erzielt, dann wären die doch völlig auseinander gebrochen... Naja, so blieb es letztendlich beim Remis, was uns dann doch noch mehr nutzte als der Eintracht. Auch wenn die sich nach dem Spiel noch sehr dankbar zeigten und es sich noch ein paar nette Dialoge mit Fans der Blau-Gelben ergaben. So fuhren wir mit der Erkenntnis heim, dass uns die Braunschweiger (Traditionsverein) doch wesentlich sympathischer geworden waren als es die ungeliebte Nachbarstadt mit seinem Plastikverein (WOB) jemals werden wird! Irgendwie kommt einem das doch bekannt vor... Das einzige wirklich negative an diesem Spiel blieb der Schiri, der unnötigerweise mit 10 gelben Karten Unruhe ins Spiel brachte und die Atmosphäre im Stadion sinnlos vergiftete!

Der Heimweg, auf dem uns wie von Ahlen Marius aus Böblingen begleitete, verlief dann wesentlich entspannter als die strapaziöse Anreise und so kamen wir nach einem kurzen Boxenstopp beim rot-gelben Schotten zu doch nicht allzu später Stunde wieder in heimatlichen Gefilden an. Wir waren dann auch nicht unbedingt unglücklich darüber, unsere Betten aufsuchen zu dürfen – mit dem Gefühl, Fans der weiterhin einzigen ungeschlagenen Mannschaft der Liga zu sein.

Fazit: Im Prinzip war´s dasselbe wie in Aachen und Ahlen, mit dem Unterschied, dass wir diesmal mal einen Rückstand ausgleichen mussten. Doch wieso spielen wir danach nicht weiter? Naja, auf ein neues gegen Union Berlin. Und vielleicht schaffen wir es ja beim nächsten Auswärtsspiel in Mainz tatsächlich mal frühzeitig, das Stadion zu erreichen. Die Anreise bzw. das Finden des Stadions sollte sich dort als nicht so kompliziert erweisen wie in Braunschweig oder Ahlen...

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(Eintracht FrankfurtFC – VfB Lübeck 2:1
Egal wie schlecht wir auch spielen, wir gewinnen (fast) immer

Am 6. Spieltag traf der FC zum 1. Mal in seiner Geschichte in einem Pflichtspiel auf den Aufsteiger VfB Lübeck. Selbstverständlich waren ich und andere DTwk´ler (trotz TV-Live-Übertragung und Wahl-Sonntag) vor Ort, um den 3. Heimsieg in Serie zu feiern – auch dies gab es seit Jahren nicht mehr, ich habe es in meiner „aktiven“ Zeit jedenfalls noch nicht erlebt.

Ich entschied mich diesmal, nach Erledigung meiner bürgerlichen Pflichten, mit den Rangers Ede und Dirk gen Domstadt zu fahren. Dort trafen wir noch auf eine Aschaffenburger Fraktion der Rangers und nahmen gemeinsam ein ausgiebiges Mittagsmahl in einer gemütlichen Kneipe auf der Aachener (gegenüber des neuen Dorint-Hotels) zu uns.

Mit gehobenem Sättigungspegel machten wir uns auf ins RheinEnergieStadion, wo ich bereits von meinen „Platz-Freihaltern“ erwartet wurde. 

FF hatte zu diesem Spiel seine Elf nur auf einer Position im Vergleich zum Auftritt in Ahlen verändert: Markus Kurth rückte in die Startelf für den zuletzt sehr enttäuschenden Markus Kreuz. Somit sah diese wie folgt aus:

Bade; Happe, Cichon, Sichone; Scherz, Cullmann, Lottner, Kringe, Springer; Kioyo, Kurth

In der 2. HZ kamen noch Sebastian Helbig (46. Min. – für Francis Kioyo), Markus Kreuz ( 61. Min. – für Markus Happe) sowie Alex Voigt (90. Min. – für Christian Springer) zum Einsatz.

Das Spiel begann zunächst mit einem Feuerwerk des FC, der den VfB von Beginn an in die Defensive drängte und zu zahlreichen Torchancen kam, die beste davon setzte Scherzi mit einem Heber knapp neben den linken Pfosten.

In der 17. Spielminute schickte der zuletzt stark auftrumpfende Florian Kringe erneut Scherzi in die Gasse, der den Lübecker Torwart Mike Wilde umspielte und zum Führungstreffer für den FC einschob. Super gemacht von beiden!

Dachte man nun, der Bann wäre gebrochen und es ginge so weiter, der sah sich getäuscht. Nach 25 Minuten stellte der FC das Fußballspielen dann für den Rest des Nachmittags ein und so war es kein Wunder, dass die Hanseaten kurz vor der Pause noch zum Ausgleich kamen: Getümmel im Strafraum des FC, Sichone weiß nicht, wo der Ball ist, und Daniel Bärwolf schiebt diesen eiskalt und unhaltbar ins rechte untere Eck zum 1:1 (40. Min.).

Zur Pause gab es dann auch verdiente Pfiffe für die Mannschaft in rot-weiß.

Nach dem Seitenwechsel ging es so weiter, dass der FC anscheinend nicht konnte und die Lübecker nicht wollten. Vielleicht war es auch umgekehrt, jedenfalls war es ein elender Kick und die einzige Bewegung, die man als Fan (im Innenraum) hatte, war das Schirm auf und zu machen, da es vereinzelt mal mehr und mal weniger zu regnen begonnen hatte.

Als der Lübecker Jens Scharping in der 58. Spielminute nach einer vermeintlichen Schwalbe gegen Markus Happe im Strafraum des FC die gelb-rote Karte sah, hofften die Kölschen unter den 24.500 Anwesenden, dass der FC jetzt die Überzahl zu einem spielerischen Übergewicht nutzen können, doch beinahe wäre das Gegenteil der Fall gewesen. 2x kamen die Lübecker in der Folge zu aussichtsreichen Chancen, so dass der FC sich bei ihnen und bei Keeper Alex Bade bedanken konnte, dass es beim 1:1 blieb.

Als sich alle im Stadion – außer denen, die die Nase schon voll hatten und sich zurückgezogen hatten – bereits mit dem enttäuschenden Remis abgefunden hatten, geschah es...: Freistoß Lottner von halbrechter Position, Kopfballverlängerung Springer und doch noch das Tooooooooooooooor!!! 2:1 in der 89. Min.!

Wahnsinn! Da wird so eine grottenschlechte Vorstellung auch noch mit 3 Punkten belohnt. Unglaublich! Und das war dann schon das 3. Heimspiel und insgesamt 5. Saisonspiel (incl. Pokal), welches der FC in einer Art und Weise gewonnen hat, mit der er in der letzten Saison mit Sicherheit nicht gewonnen oder sogar verloren hätte. So kam es auch nicht überraschend, dass sich keiner im Stadion so recht über den Sieg freuen konnte. Im Gegenteil: Es gab sogar viele Pfiffe, vor allem von der Südtribüne, so dass sich die Spieler doch rasch in die Kabine verzogen.

Auch ich machte mich dann bald auf den Weg zum Auto, auf welchem ich durch einen Platzregen musste und hätten mich die „herbeigeeilten“ Daniel und Inger nicht noch be(rt)gleitet und die Schirmherrschaft übernommen, dann wäre mein Oberkörper mit Sicherheit genauso durchnässt gewesen wie meine Beine. Oh wei, ich war froh, als ich im von Edgar vorgewärmten Auto Platz genommen und die Heizung auf meine Beine gerichtet hatte. Daniel und Inger boten uns zwar noch an, mit ihnen einen (Markus) Happe(n) beim Wiener Wald zu uns zu nehmen, doch die nassen Klamotten, Edgar´s Interesse an der Bundestagswahl, unser warmes Mittagsmahl und nicht zuletzt mein Drang, das mittags auf Premiere aufgenommene Live-Spiel der Haie bei den Eisbären Berlin auf Video anzuschauen, drängten uns zur sofortigen Heimreise.

Diese war aufgrund der ständigen Hochrechnungen aus Berlin trotz des Dauerregens recht kurzweilig, so dass wir dann am frühen Abend bereits die heimischen Gefilde wieder erreicht hatten. Der enttäuschende Auftritt des FC haftete zudem noch länger als der Last-Minute-Sieg.

Fazit: 6. Saisonspiel, 4. Sieg, weiter ungeschlagen – was wollen wir eigentlich mehr? Vielleicht mal ein überzeugendes Spiel des FC!? Dieses Gekicke geht jedenfalls mit Sicherheit irgendwann mal nach hinten los. Doch andererseits kann man auch sagen: Wenn man solche Spiele gewinnt, steigt man am Ende auf. Naja, lassen wir uns einfach mal überraschen, was der weitere Saisonverlauf so bringt, und hoffen wir auf spielerische Besserung. Die Pfiffe der Fans nach dem Spiel sollten die kölschen Gazetten jedoch noch ein paar Tage beschäftigen...

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(Eintracht FrankfurtLR Ahlen – FC 0:0 – Kühe, Schweine, LR Ahlen...

Am 5. Spieltag kam es zum ersten Aufeinandertreffen des FC mit dem weltberühmten LR Ahlen und als wir – das waren Fudi, Alex Kaiser und ich – uns in LM-Süd trafen und gen Westfalen aufmachten, ahnten wir noch nicht, was uns dort so alles erwarten sollte.

Nahezu problemlos ging es voran und außer einem kleinen Stau vor dem Westhofener Kreuz (A45/A1) sowie etwas zähfließendem Verkehr auf der A2 erreichten wir knapp 1 ½ h vor dem Anstoß das idyllische Städtchen Ahlen. Amüsierten wir uns anfangs noch köstlich über dieses Provinznest und seine Hüsjer und Jasse, so schlug unsere Stimmung mehr und mehr von gut gelaunt und Riesenspaß in hilflos, sauer und genervt um! Das Stadion wurde zunächst noch relativ problemlos gefunden, da genügend FC-Fans unterwegs waren, die uns den Weg wiesen. Hierbei mussten wir eine Wohnsiedlung nach der anderen (Tempo Zone 30) durchqueren – es fällt schwer, dieses „Dorf“ in Worte zu fassen – erreichten auch flugs die richtige Straße in Richtung Wersestadion, doch plötzlich fanden wir uns vor einer geschlossenen Schranke wieder.

Und an ebendieser befand sich weder ein Ordner noch ein Polizist, welcher im Stande gewesen wäre, mir nach Vorzeigen meiner „Lizenz“ den Weg frei zu machen. Also machte sich Fudi auf die Suche nach einem Befugten, welcher uns Einlaß gewähren sollte. Doch auch dieses Unternehmen scheiterte und Fudi kam nach mindestens 20 Minuten vergeblichen Suchens alleine zurück mit dem Hinweis, wir sollten durch das Dörfchen auf die andere Seite der Werse fahren und uns dort durchfragen. Naja, gesagt getan, ab ging´s durch engste Gässchen mit verkehrsberuhigtem Bereich, der noch dazu völlig zugeparkt war und die einheimischen hielten auch nicht viel von Rücksichtnahme im Verkehr! Naja, hätte echt noch gefehlt, dass sie dort eine Rinderherde durch die Straßen getrieben hätten...

Auf der anderen Seite angekommen sahen wir uns einem äußerst „netten“ Zeitgenossen gegenüber, der bereits unseren (einheimischen) Vordermann, welcher auf der Suche nach seinem Zuhause die Absperrung über den Fußgängerweg umfahren wollte, fragte, ob er mal eben € 30,- bereit hielte (als Strafe quasi)... Ohne Worte! Der Ärmste war völlig verzweifelt ob des Ausnahmezustandes in seinem Dorf und musste sich dann noch mit dem Dorfpolizisten auseinandersetzen. Nun gut, wir folgten der Beschreibung des Staatsdieners und erreichten nach langer Suche tatsächlich das Wersestadion, wo man uns prompt nicht auf den ausgewiesenen Parkplatz lassen wollte („Kölner können hier nicht drauf!“ – „Da ist kein Platz mehr!“) und nur weil ich so hartnäckig blieb und mein Hals immer dicker wurde, setzte ich mich durch und erhielt die Gnade einer Parklücke. Endlich da!!! Jetzt entspannt zum Spiel gehen... Doch weit gefehlt:

Durch die Hauptkasse waren wir schon fast ins Stadioninnere gelangt, als uns die „kompetente“ Dame am Eingang freundlich darauf hinwies, dass ich dort falsch sei, „Sie wollen doch sicher nicht zwischen unseren Fans stehen“. Na gut, wohin dann? Wir wurden zum Gästeblock geschickt. „Dort werden Sie dann eingewiesen.“ Ach ja? Vor dem Gästesektor fanden wir außer einem Rudel „Laubfrösche“ nur eine Masse an FC-Fans vor. Keine Aussicht auf Einlaß für Rolli-Fahrer, somit ging es im Uhrzeigersinn weiter um das Stadion herum, während die Uhr runterlief und es mittlerweile nur noch 15 Min. bis zum Spiel waren. Nach einem kleinen Spaziergang entlang der Werse kamen wir an die 3. Ecke des Stadions, wo wir endlich auf einen Ordner trafen, der uns 1. helfen wollte und 2. auch Ahnung davon hatte, was er uns sagte. Auch dieser schüttelte nur amüsiert den Kopf ob unserer Berichte vom bisher erlebten. Und wo brachte uns der nette Herr hin? Richtig: Dorthin, wo uns die „kompetente“ Dame weggeschickt hatte! Wenn ich diese Schl..pe mal irgendwann zwischen die Finger kriege... Noch 10 Min. bis zum Spiel! Vielen Dank noch mal an den einzigen Ordner in ganz Ahlen, der uns helfen wollte und konnte! Und dank dieses Herrn konnten Fudi und Alex sogar beide als meine Begleitpersonen den Innenraum be(r)treten. Endlich konnte es losgehen!

Ich kann mir so viel Zeit und Text für meinen Randber(t)icht nehmen, da das Spiel keine 10 Zeilen hergab, worüber es sich zu ber(t)ichten gelohnt hätte: Friedhelm hatte sich zu diesem Auswärtsspiel einmal mehr für die Defensiv-0:0-Taktik entschieden und brachte in Abänderung zum Frankfurt-Spiel Markus Happe, Florian Kringe und Markus Kreuz für Alex Voigt, Andrew Sinkala und Markus Kurth von Beginn an, so dass beim Anstoß folgende Elf auf dem Feld stand:

Bade; Happe, Cichon, Sichone; Scherz, Cullmann, Lottner, Kringe, Kreuz, Springer; Kioyo

In der 2. HZ wurden noch Sebastian Helbig (67. Min. / für Francis Kioyo) sowie Markus Kurth (75. Min. / für Kreuz) eingwechselt.

Der FC besaß im gesamten Spiel 2 Großchancen, die jedoch beide (kläglich) vergeben wurden: Nach einem Klasse-Zuspiel von Kringe lief Kioyo alleine auf Keeper Meier zu, verstolperte den Ball jedoch. In der 2. HZ kam Kringe nach einem Lottner-Freistoß zu einem herrlichen Kopfball, der jedoch knapp am Tor vorbeistrich. Ansonsten übten sich beide Teams in harmlosem Gekicke und auch die Ahlener brachten nichts zählbares mehr zustande, trotz teilweise haarsträubenden Fehlern in der Hintermannschaft des FC. Da auch FF keinerlei Anstalten machte, die Mannschaft durch einen weiteren Stürmer noch mehr nach vorne zu treiben, um den ohne weiteres möglichen Sieg doch noch zu erringen, blieb es letztendlich beim torlosen Remis. Uns reicht ja auswärts ein Punkt... So ein Blödsinn! Solch ein Spiel gegen diesen harmlosen Gegner musst Du einfach gewinnen. In Aachen war´s doch auch schon nicht anders! Aber wenn FF nicht aufsteigen will...

Mit gemischten Gefühlen zogen wir uns aus dem Innenraum zurück und machten uns auf den Heimweg, auf dem uns WS-Marius begleiten sollte, der auf seinem Hinweg auch schon eine Odyssee mit der Deutschen Bahn zurückgelegt hatte. Die Abfahrt vom Stadion gestaltete sich glücklicherweise dann auch weniger problematisch wie die Anreise und wir waren froh, dieses Kaff abgehakt zu haben und hoffentlich müssen wir hier auch niiiiiiiie wieder hin!

Knapp 2 ½ h später waren wir wieder an unserem Treffpunkt LM-Süd und ich brachte Marius dann noch an den Wiesbadener Hbf., wo der arme Kerl noch 4 Stunden rumlungern musste, eh sein Zug nach Stuttgart abfuhr.

Fazit: Was lernen wir aus diesem Trip? Der Abstieg in die 2. Liga beschert einem doch immer wieder interessante Reisen und Ziele. Waren es damals Gütersloh und Ulm (die im Vergleich zu Ahlen geradezu als Metropolen zu be(rt)zeichnen sind), so haben wir mit Ahlen jetzt das 1. Kuhkaff hinter uns. Da bin ich ja jetzt schon gespannt auf Reutlingen, Trier und ganz besonders auf den Kult-Trip schlechthin: Die Weltstadt Burghausen! Und da sich Friedhelm mit der Ein- und Aufstellung seiner Elf ganz dem Niveau des Dorfes anpasste, war hier letztendlich aufgrund des Spielverlaufes leider nicht mehr drin (und nicht mehr verdient) als dieses Remis. Auf ein neues gg. Lübeck und in Braunschweig.

Anm. des WM: Zitat von FC-Trainer FF (handschüttelnd) im Premiere-Studio nach dem Spiel als HEIMtrainer Rapolder das wacklige Studio betrat „Glückwunsch!“  ;-)
 

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(Eintracht FrankfurtFC – Eintracht Frankfurt 3:2
FC biegt in einem spektakulären Spiel
zuhause wieder einen Rückstand um

Am 4. Spieltag stand für den DTwk bereits der Saisonhöhepunkt auf dem Programm, schließlich ging es für unseren Herzensverein gegen den bis dahin ungeschlagenen Verein aus unserer Region – und fast jeder von uns ist bei der täglichen Arbeit unzähligen Eintracht-Fans ausgesetzt!

Ich entschied mich dieses Mal, der Einladung meines ehemaligen Kollegen und FC-Fans Peter zu folgen, der mich einlud, gemeinsam mit ihm und seinen beiden Neffen Dirk und Andreas, deren Herzen ebenfalls für den FC schlagen, in die Domstadt zu reisen und dort das Heimspiel gegen die Lizenzbetrüger zu besuchen.

Nachdem wir bereits auf der A3 etliche Eintracht-Fans passiert hatten, erreichten wir nach Bewältigung des Fußball- und Feierabendverkehrs knapp 1 h vor Spielbeginn den Kölschen Fußball-Tempel. Hierbei hatten wir übrigens wieder die „Abkürzung“ über die Anschlussstelle Eifeltor an der A4 genommen. Einige Mitfahrer bei einer gleichfalls an einem Wochentag kurz vor Weihnachten 2001 erfolgten Anreise nach Müngersdorf mögen sich noch vage an diese Blitzidee meinerseits erinnern... Nun ja, vielleicht hab ich´s jetzt gelernt – bekanntlich macht man nicht 3x denselben Fehler.

Während es Peter und seine beiden Neffen dürstete, bewegte ich mich hungrigen Magens in Richtung Baustelle, wo mir meine beiden Haie- und FC-Freunde Edgar und Jochen bereits einen Platz im Innenraum gesichert hatten – an dieser Stelle nochmals vielen Dank an Euch beide! Ist halt immer sch... an diesen Wochentagsspielen, wenn man erst so spät im Stadion ankommt, wo man als Rolli noch keinen festen Platz hat, was sich aber möglicherweise nach Fertigstellung der Osttribüne im Winter 2003/04 geändert haben mag.

Nachdem ich mich dann noch mit einer Bratwurst gestärkt hatte, konnte ich mich dem sportlichen Aspekt zuwenden...

FF hatte im Vergleich zum Pokalspiel in Wolfsburg die Mannschaft wieder auf einigen Positionen umgekrempelt: Alex Bade stand wieder zwischen den Pfosten, Carsten Cullmann rückte in die Abwehrformation für Markus Happe, Alex Voigt spielte anstelle von Markus Kreuz und Francis Kioyo bildete mit Markus Kurth die Spitze – in Wolfsburg durfte noch Sebastian Helbig von Beginn an ran. So sah die Anfangself wie folgt aus:

Bade; Cullmann, Cichon, Sichone; Scherz, Sinkala, Lottner, Voigt, Springer; Kioyo, Kurth

In der 2. HZ kamen dann noch Sebastian Helbig und Markus Kreuz für Markus Kurth und Alex Voigt ins Spiel (64. Min.), kurz vor dem Ende wurde noch Florian Kringe für den an diesem Abend alles überragenden Dirk Lottner eingewechselt (84. Min.).

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, den ich dann beinahe noch verpasst hätte, denn ich musste kurz nach Spielbeginn noch mal kurz ans Marathontor, um meine Begleitperle Tina abzuholen, die mit CP und anderen leider erst sehr spät anreisen konnte. Als Tina dann als nicht bei kam, erreichte ich durch kluges Verhandlungsgeschick, dass der Ordner am M-Tor sich Tina´s Beschreibung geben ließ und mich wieder in den Innenraum schickte – er würde Tinchen dann reinlassen. An dieser Stelle: Vielen Dank! So war ich kaum wieder an meinem Platz angekommen, als ich einen Freistoßpfiff des Herrn Meyer vernahm, welcher dem FC eine großartige Torchance eröffnen sollte. Lotte lief an, knallte den Ball mit dem linken Innenrist um die Mauer rum ins Torwarteck zum 1:0 für den FC – Riesenjubel in rot und weiß und plötzlich hing Tinchen an meinem Hals! Welch ein Auftakt nach 13 Spielminuten.

Im weiteren Verlauf der 1. HZ meinte man, der FC wolle die Eintracht abschießen. Immer wieder rannten die Kölschen nach vorne, konnten aber keine Vorentscheidung herbeiführen. Stattdessen wurden nach einer halben Stunde die Hessen wach und erspielten sich einige gute Möglichkeiten zum Ausgleich, doch Alex Bade konnte einige Male sein Können unter Beweis stellen und so blieb es bis zur 45. Minute bei der knappen Führung für den FC. Dann ergab sich nach einem harmlosen Kryszalowicz-Schuß ein heilloses Durcheinander in der Hintermannschaft der Geißböcke, infolge dessen Andrew Sinkala dem auffangbereiten Alex Bade den Ball fast aus den Händen drosch, diesen an die Birne von Eintracht-Urgestein Uwe Bindewald und von dort aus flog das Spielgerät im hohen Bogen ins Gehäuse des FC zum überraschenden, jedoch längst nicht mehr unverdienten Ausgleich.

Klasse! Ernüchterung beim Halbzeitpfiff beim zahlenden Publikum, sofern sie dem FC die Daumen hielten – die Frankfurter Anhänger dagegen waren obenauf.

Und in dieser Halbzeitpause sollte mir der spielentscheidende Griff gelingen: Als Bauer Schäfer mit Hennes VII. seine Runden drehte, begab ich mich in meiner letzten Hoffnung zu den beiden und flehte Hennes VII. bei einem zärtlichen Rückenstreichler an, er möge den FC zum Sieg führen...

Nachdem beide Mannschaften wieder aus den Kabinen zurück waren, glaubte ich noch nicht an die magische Wirkung meines Handelns. Die Eintracht startete furios und hatte gleich eine Riesenmöglichkeit, welche Alex Bade noch entschärfen konnte. Doch kurz darauf war auch er machtlos, als Pavel Kryszalowicz steil geschickt wurde, sich dabei nicht im Abseits befand, Moses Sichone sich in dieser Szene wie ein Anfänger darstellte und der Pole mutterseelenallein vor dem FC-Keeper aufkreuzte, diesen umspielte und den Ball zum 2. Treffer für die Eintracht einschob (49. Min.). Was nun FC? Es schien, als wäre die komplette rot-weiße Fan-Gemeinde inclusive der 11 Mannen auf dem Spielfeld völlig paralysiert durch diesen Tiefschlag und die Eintracht hatte mehrmals die Vorentscheidung auf dem Fuß.

Doch der FC lebte noch – und wie! Nach einem flach hereingespielten Eckstoß durch Lotte hielt Thommy Cichon einfach mal drauf und ein Frankfurter – die Gazetten stritten sich, ob es nun Uwe Bindewald oder der Ex-FC´ler Jens Keller war - lenkte diesen per Beinschuß ins eigene Tor ab – zum Ausgleich in der 71. Min.!

Und der Jubel über dieses Tor war noch nicht abgeebbt, als es erneut hinter Oka Nikolov klingelte. Christian Springer kurvte durch das Mittelfeld und spielte den „tödlichen“ Paß auf Scherze Matthes, der wiederum mit einem beherzten Linksschuß dem Frankfurter Keeper keine Chance ließ (75. Min.). Nun war kein Halten mehr und das Müngersdorfer Stadion glich einem Tollhaus. Da machte es auch stolz, als ich am nächsten Tag in einer regionalen Zeitung vom „Kölner Hexenkessel“ lesen durfte. Da hat sich alleine schon der Bau der neuen Südtribüne gelohnt.

Der FC schaukelte das Resultat dann über die Zeit, wobei beide Mannschaften noch die Gelegenheit besaßen, das Ergebnis in die eine oder andere Richtung zu korrigieren bzw. auszubauen.

Als der etwas konfus leitende Schiri Meyer das Spiel dann unter dem Jubel der 28.500 ZS, sofern sie FC-Fans waren, beendete, war meine Genugtuung entsprechend groß. Schließlich ist gerade ein Spiel gegen die SGE für uns DTwk´ler der Saisonhöhepunkt schlechthin und ein Sieg gegen die Lizenzbetrüger vom Main das absolute Non-plus-Ultra! Immer wieder gerne erinnert sich jeder FC-Fan an das 5:1 im Waldstadion Anno Januar 2000.

Nachdem ich Tina verabschiedet hatte, machte ich mich dann auch flugs ans Auto, um diesen Sieg mit meinen Mitfahrern – Ranger ´82-Markus begleitete uns noch auf dem Heimweg – noch ausgiebig zu feiern. Aus diesem Grund wurde die Aral-Tanke auf der Aachener noch kurz heimgesucht, wo wir dann auch noch auf die Umbro-Brüder und Marius vom WS trafen, die ebenso ausgelassen den 3er und die Tabellenführung feierten. Nach einer feuchten Heimfahrt erreichten wir dann bereits gegen 0 Uhr die heimischen Gefilde, was als einzig positiver Aspekt der Anstoßzeit 19 Uhr unter der Woche anzusehen ist.

Fazit: Wieder ein turbulentes und torreiches Heimspiel im RheinEnergieStadion, welches der FC letztendlich „glücklich aber verdient“ (SMS meines Büro-Kollegen und SGE-Fan Seppl) gewann. Und wieder einmal bleibt die Erkenntnis, daß wir im letzten Jahr ein solches Spiel mit Sicherheit nicht als Sieger beendet hätten. Die Moral des Teams ist zu loben, aber um am Ende aufzusteigen, bleibt noch eine Menge Arbeit für Friedhelm & Co. – trotz Tabellenführung!

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 
 

(c) Deutsche Fußball LigaVfL Wolfsburg (Amat.) – FC 1:3
Der Bann gegen den Angstgegner ist gebrochen! 
Noch 4 Siege bis Ber(t)lin

Am 31.08.2002 stand die alljährliche traditionell letzte DFB-Pokalrunde für den FC auf den Programm, wobei der FC und seine Fans sich noch voller Stolz an die glanzvollen Auftritte der vergangenen Saison erinnerte/n, als erst im Halbfinale Endstation war durch eine Niederlage beim späteren Dauervize („Dreimal Null is Null is Null, den mer woren in d´r Kajass en d´r Schull...!“). Ob es in diesem Jahr wieder soweit gehen würde, durfte zumindest in der ersten halben Stunde des Spiels bezweifelt werden... Doch dazu später!

Nachdem ich bereits einen Tag zuvor meinen 1. Pokalauftritt in dieser Saison in Freiburg (EHC Freiburg „Die Wölfe“ – Kölner Haie 3:4 nach einem „Grottenkick“) hinter mich gebracht hatte, machte ich mich am SA gemeinsam mit Ede per ICE auf den weiten Weg in die VW-Stadt. Nach angenehmer Anreise erreichten wir knapp 3 h vor dem Anstoß das toteste Kaff Deutschlands nach LEV – in welcher (Groß-)Stadt gibt es das, daß SA mittags um halb 1 kein Mensch in der Fußgängerzone unterwegs ist (außer der rot-weiß-roten Invasion), die noch dazu 3x so breit ist wie die Hohe Straße???

Naja, wir wollten die Zeit bis zum Spiel noch etwas überbrücken und setzten uns noch 2 Stündchen vor ein nettes Straßencafé, wo später noch Susi und Björn (die mit dem „kleinen Auto“) zu uns stießen – die beiden waren mit dem Sonderwagen des FC angereist. Bei herrlichem Wetter wollte man gar nicht mehr weiterziehen zum VfL-Stadion, wo es meist eh nix zu holen gab.

Knapp 1 h vor Spielbeginn machten wir uns dann doch per Taxi auf zum VfL-Ground, wo erwartungsgemäß noch überhaupt nix los war – außer vielleicht im und um den Gästesektor herum. Wie man später erfuhr, fanden an diesem Nachmittag 2.843 Zuschauer den Weg zu diesem Spiel, darunter – meiner Meinung nach – mindestens 1.200 Kölsche! Und die nicht nur im Gästebereich, sondern rundum!

FF hatte zu diesem Spiel einigen Akteuren, die bisher nicht zur ersten Elf zählten, die Chance auf einen Einsatz gegeben:

Markus Pröll bekam im Tor den Vorzug vor Alex Bade, in der Abwehr kam Markus Happe (für Culli) wieder zum Einsatz, des weiteren ersetzten Sebastian Helbig und Markus Kurth den verletzten Alex Voigt sowie Francis Kioyo, der zunächst auf der Reservebank Platz nahm. Die Anfangself sah somit wie folgt aus:

Pröll; Sichone, Cichon, Happe; Scherz, Sinkala, Lottner, Kreuz, Springer; Helbig, Kurth

In der 2. HZ brachte der FC-Coach noch Florian Kringe (46. Min. – für Markus Kreuz), Francis Kioyo (46. Min. – für Helbig) und Culli (74. Min. – für Scherzi).

Das Highlight des Nachmittags setzte eigentlich schon unser Rolli-Hool Albert, der vor dem Spiel mit seinem E-Rolli über das Spielfeld zu dem Tor rollte, auf welches der FC in der 1. HZ stürmen sollte, sich aus seinem Rolli hiefte, von einem Torpfosten zum anderem krabbelte und dort jeweils 1 Euro-Cent vergrub. Naja, wenn´s denn hilft...

Zunächst hatte man jedoch eher den Eindruck, als wenn der FC unter dem Druck des Geldes und des Gewinnen-müssens einmal mehr zerbrechen würde, denn es war von Beginn an ein biederes Gekicke, was die Herren in rot und weiß da ablieferten. Ein Fehlpaß jagte den nächsten und das Spiel nach vorne fand fast gar nicht statt. So verwunderte es keinen, daß die Wölfe nach mehreren Chancen, die Markus Pröll immer gut parieren konnte, in der 32. Minute mit 1:0 in Führung gingen. Ein Wolf hatte sich freigelaufen, scheiterte zunächst wieder an Pröll, doch der abprallende Ball kullerte ins FC-Tor. Ob der Torschütze, wie im Express vermerkt, nun Markus Happe per Eigentor oder der Wolfsburger Kolm war, kann ich auch nicht sagen. Auf alle Fälle deutete danach einmal mehr alles auf ein vorzeitiges Ende der Pokalträume des FC hin...

Trotz stümperhaften Offensivsspieles kam der FC bereits 4 Minuten nach der Wölfe-Fuhrung zum Ausgleich. Eine herrliche Hereingabe Lotte´s versenkte Kurthi im Gehäuse des Oberliga-Tabellenführers – puh... 1:1 nach 36 Min.; doch wer geglaubt hatte, nun würde es besser, der sah sich getäuscht. Zunächst ging es jedoch mit dem 1:1 in die Kabine, in der FF und – wie später nachzulesen war – Lotte wohl den richtigen Ton fanden. Kioyo und Kringe kamen für die enttäuschenden Kreuz und Helbig ins Spiel – der Coach hätte jeden anderen vom Feld nehmen können, so enttäuschend verlief das bisherige Spiel!

So war gleich ein bißchen mehr Zug nach vorne zu spüren und die Angriffsbemühungen verliefen sicherer als bisher. In der 53. Minute erzielte dann auch Andrew Sinkala nach erneuter Vorarbeit durch Lotte mit einem verdeckten Schuß die Führung für den FC – 1:2. Nun hoffte jeder Kölsche, daß der Widerstand der Wölfe endlich gebrochen war, doch durch haarsträubende Abwehrschnitzer wurden die Amateure immer wieder zu Großchancen eingeladen, die Markus Pröll nur unter Einsatz seines gesamten Könnens abwehren konnte.

Die gesamten Unzulänglichkeiten in diesem Spiel sind im Ausruf eines verzweifelten FC-Fans aus dem Gästeblock in Richtung Ersatzbank des FC herauszuhören gewesen, der in seiner letzten Hoffnung eine Viertelstunde vor Spielende forderte: „Busfahrer, greif ein!“ :-)

So kam der FC nach feiner Einzelleistung durch Francis Kioyo in der 78. Minute doch noch zum 3. Tor – wobei erneut Lotte die Vorarbeit lieferte. Nun war das Spiel endgültig gelaufen, wobei der FC keinesfalls zu glänzen wußte. Dennoch hätte man in der Schlußphase durchaus höher gewinnen können – hätte man seine vorhandenen Chancen konsequent genutzt -, was aber den wahren Spielverlauf nicht nicht wirklich wiedergespiegelt hätte.

Die Erleichterung im Lager des FC über das Weiterkommen war allenthalben zu spüren, hatte man sich doch in den letzten Jahren oft genug gegen unterklassige Teams blamiert. Die anwesenden FC-Fans feierten den Sieg jedoch wie die Deutsche Meisterschaft – „Mir sin im Fiere noch immer de Beste!“...

Nach dem Kick hatten Ede und ich dann noch knapp 2 ½ h Zeit bis unser Zug gen Heimat fuhr. So gaben wir der Lust auf ein Eis nach und ließen uns in einem netten Straßencafé nieder, wo wir aber plötzlich anstelle eines Eis´ 2 Gaffel-Kölsch vom Faß vor uns stehen hatten – Wolfsburg hat doch seine schönen Seiten...

Da die Gelüste nach einem Eis jedoch nicht nachließen, wechselten wir noch einmal die Örtlichkeiten und was wir dort geboten bekamen, ließ unsere Augen größer werden: Ein Eis, so was hatten wir noch nicht gesehen – daß dies „Und wir haben den Pokal!“-Gesänge hervorrief, amüsierte nicht nur die Passanten in der VW-Stadt... Ich jedenfalls hatte noch nie zuvor nach dem Genuß eines Eises einen Verdauungsschnaps nötig!

Mit vollen Bäuchen fielen wir dann wieder im Wolfsburger Hauptbahnhof ein und ließen uns nach diesem Klasse-Tag – ja, auch Wolfsburg-Reisen können einem einen schönen Tag bescheren – in unseren ICE-Sitzen nieder, wo alsbald unsere Augenlider fielen. Gegen 23 Uhr erreichte man Mainhattan und gegen halb 1 lag ich in meinem Bett!

Fazit: Ber(t)lin, Ber(t)lin, wir fahren nach Ber(t)lin... Naja, bis es soweit ist, müssen sich unsere „Götter“ noch gewaltig steigern. Denn mit dieser Leistung erreicht man weder ein Pokalfinale noch steigt man auf. Da man aber nun bereits zum 3. Mal im 4. Spiel anerkennen mußte, daß der FC solche Spiele in der vergangenen Saison nicht gewonnen hätte, kann man sich doch Hoffnungen auf eine erfolgreiche Saison machen! Und vielleicht gibt´s ja auch in Ahlen ein Lokal, das Kölsch ausschenkt...

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 
 

(c) Deutsche Fußball LigaAlemannia Aachen – FC 0:0 
keine Offensive, keine Nachspielzeit: keine Tore

Und wieder war es an einem Montag, den 26.08.2002, an dem der FC zu einem Auswärtsspiel antreten durfte: Das Mittelrheinderby am Aachener Tivoli stand auf dem Programm. Ein widriger Gesundheitszustand meinerseits erforderte es kurzfristig, daß ich spät und alleine zu diesem Spiel anreisen mußte. Also, ab auf die Piste und gib ihm... So erreichte ich in persönlicher Rekordzeit die Hauptstadt Ost-Hollands und war noch rechtzeitig am Tivoli, um mich mit Ede zu treffen und eine (leckere) Bratwurst einzuwerfen. Die anderen, ursprünglich als meine Mitfahrer auserkorenen, DTwk´ler CP, Präses Daniel und die Kaiser-Brothers waren da schon vor Ort und begrüßten Ede und mich bei unserem standesgemäßem Einmarsch im Innenraum gemeinsam mit den anderen knapp 7.000 anwesenden FC-Fans mit überschwänglicher Freude. Der Jubel mag aber auch am gleichzeitigen Betreten des Rasens unserer Götter gelegen haben...

FF hatte zu diesem Kick die Sieger-Elf vom Duisburg-Spiel auf 2 Positionen umgestellt: Für Markus Happe und Markus Kurth rückten Markus Kreuz und Francis Kioyo in die Anfangsformation. So sah ebensolche folgendermaßen aus:

Bade; Cullmann, Cichon, Sichone; Sinkala, Kreuz, Voigt, Lottner; Scherz, Kioyo, Springer

In der 2. HZ schickte FF noch Happe (68. Min. – für Alex Voigt) und Florian Kringe (70. Min - für Kreuz) auf´s Feld.

Das Ergebnis liest sich zwar nicht so doll, doch hatte dieses Spiel von Beginn an wesentlich mehr Esprit als der Saisonauftaktkick beim KSC. Bereits nach 6 gespielten Minuten setzte sich Francis Kioyo nach tollem Paß von Alex Voigt gegen 3 Aachener durch und setzte den Ball leider nur an den Pfosten. Das wäre es natürlich gewesen.

Der FC am Anfang mit viel Elan und gutem Vorwärtsdrang, doch irgendwie kam es einem so vor, als wenn Kioyo vorne ein wenig alleine gelassen wäre. 3 Spitzen, das hört sich zwar immer gut an, doch sind Springer und Scherz wirklich als solche zu bezeichnen?? Nun, nach 20 Spielminuten übernahm die Alemannia mehr und mehr das Kommando und erspielte sich Feldvorteile, ohne jedoch mal gefährlich vor dem Tor von Alex Bade aufzutauchen. Gefahr entstand allenfalls durch ruhende Bälle, wenn man einen Eckstoß oder Freistoß erhielt.

Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte in diesen 90 Minuten nie das Gefühl, der FC könnte hier verlieren! Jedoch sollte ich noch einige Male kurz vor dem Glücksgefühl eines FC-Tores stehen, wenn die Herren in rot-weiß sich an diesem Abend nicht als Torverhinderer betätigt hätten, allen voran Scherze Matthes! Kurz vor der Pause erhielt der FC nach einem Foul an Lotte einen Freistoß aus knapp 35 m Torentfernung. Dieser legte sich den Ball zurecht und pfefferte ihn mit einem brillanten Schuß ans Tordreieck! Den zurückprallenden Ball beförderte Scherzi erneut ans Aluminium und den wiederum zu ihm zurückprallenden Ball stolperte er über´s Tor! Welch eine Großchance zur Führung...

Zu unserem Glück hatte es der schwache Schiri Herr Sippel aus München auch nicht so mit der Koordination der Vorteilsauslegung, denn nach einem Foul an einem Aachener Spieler reagierte er alsbald auf die vorlauten Schreie des Aachener Publikums und blies in seine Pfeife, so daß der (erfolgreiche) Torschuß von Henri Heeren keine Anerkennung fand – dumm gelaufen! Der Freistoß brachte dann auch nix mehr ein.

Nach der Pause übte die Alemannia weiter Druck aus, doch der FC spielte ruhig und sachlich seinen Stiefel runter und ließ sich auch keinesfalls von den giftigen Emotionen auf und außerhalb des Spielfeldes anstecken oder beeindrucken. Klingt auf den ersten Blick sehr souverän, doch leider verhinderten ständige ungenaue Zuspiele sowie der übereifrige Schiri einen geordneten Spielaufbau und einen vernünftigen Spielfluß.

So mußte man bis zur 77. Minute warten, ehe der FC wieder ein Highlight in der Offensive ablieferte: Lotte hatte Scherzi mit einem prima Anspiel alleine auf den Weg zum 0:1 geschickt, doch Aachens Torhüter Straub hatte etwas dagegen und schnappte dem Kölner Angreifer den Ball vom Fuß. Oh Mann... 2 Minuten später kam der eingewechselte Markus Happe halblinks frei zum Schuß – er hätte besser geflankt – und haute das Leder in die FC-Kurve.

So blieb bis zum Schluß die Hoffnung auf einen erneuten Dreier im 3. Spiel und dieser wäre auch aufgrund der klar besseren Chancen verdient gewesen. Ich kann mich, ehrlich gesagt, an keine zwingende Torchance der Alemannia erinnern in diesem Spiel.

Tja, und unser Herr Schiri meinte dann auch noch, trotz zig sinnloser Spielunterbrechungen den Kick pünktlich (mit 15 Sekunden Nachspielzeit) beenden zu müssen... Naja, wenn er meint!

So ging es mit einem letztendlich unbefriedigenden Remis nachhause. Hier war wesentlich mehr drin.

Da ich mein Auto taktisch klug hinter dem Gästesektor geparkt hatte, kam ich auch prima raus aus der Kaiserstadt (Alex und Marco, wart Ihr deshalb mitgefahren?), von ein paar längeren Ampelphasen mal abgesehen, und erreichte mein heimisches Bettchen gegen 1 Uhr – ich hatte leider am Dienstag nicht frei wie gewisse andere Mitfahrer (Anm. des WM: nicht alle!)!

Fazit: 7 Punkte aus den ersten 3 Spielen, damit kann und muß man leben. Jetzt warten 3 ganz heiße und vor allem wichtige Aufgaben auf den FC: Frankfurt (H), Ahlen (A), Lübeck (H) – hier muß die Grundlage für einen weiteren Verbleib an der Tabellenspitze gelegt werden. Soll dies gelingen, darf man nicht so fahrlässig mit seiner spielerischen Überlegenheit und seinen Torchancen umgehen wie am Tivoli! Und vielleicht könnte man die Mannschaft auch ein klein wenig offensiver aufstellen, Herr Funkel... Doch zunächst geht´s in die VW-Stadt Wolfsburg zum Pokalspiel gegen die Amateure des VfL. Come on FC!!!

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 
 

(c) Deutsche Fußball LigaFC – MSV Duisburg 4:3
Tag der offenen Tür zur Einweihung der Südtribüne


















Am FR, den 16.08.2002, war es endlich soweit: Die Südtribüne des RheinEnergieStadions war fertiggestellt und konnte zum 1. Mal für die FC-Fans freigegeben werden.

Dieses Ereignis wollte sich DTwk natürlich auch nicht entgehen lassen und so machte ich mich mit Präses Daniel, CP, WR und Fudi (ansonsten von DTWK dabei: Dieter M., Albert Elber, Jenny, Angi, Otze, Rainer) auf den Weg über die A3 in die Domstadt. Nachdem wir auf dem Weg dorthin einige Tricks und Kniffe anwenden mußten, um dem Feierabendverkehr in Köln zu entgehen, erreichten wir knapp 1 ½ h vor Spielbeginn die heilige Stätte. Während es meine Mitfahrer noch auf ein Kölsch in die „Aphrodite“ zog, wurde meine Sehnsucht nach Müngersdorf immer größer. Mein neuer genialer Parkplatz ermöglichte es mir dabei, vor dem Spiel das Stadion in kurzer Zeit zu erreichen und wird es mir künftig erlauben, nach dem Spiel – auch oder vor allem bei Wochentagsspielen – schnell den Heimweg zu suchen.

Während ich den Innenraum betrat, hatte ich einen fetten Kloß im Hals, als sich die neue Südtribüne vor mir auf tat. Wow, welch ein imposantes Bauwerk – der helle Wahn! Einfach geil! Und ich denke, den FC-Fans, welche künftig ihre Dauerkartenplätze auf dieser neuen Tribüne einnehmen, wird es beim Betreten dieser nicht anders gegangen sein. Es macht einen schon irgendwie stolz, daß man auch in Köln in Zukunft mal einen richtigen Hexenkessen haben wird/könnte. Die Stimmung, welche jedenfalls nachher beim Spiel herrschte, habe ich selten so intensiv empfunden – und das nicht nur aus Richtung Süden, sondern auch von den alten Tribünen Nord und Ost. Ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen – ehrlich!

Der FC hatte sich zu diesem Anlaß natürlich auch einiges einfallen lassen. So hatte man ein neues Fan-TV (mit Radio Köln), führte Interviews mit Offiziellen des FC und beim Einlaufen der Mannschaften ließen die Cheerleader des FC hunderte rot-weißer Luftballons in den kölschen Abendhimmel steigen. Dazu paßte das Super-Wetter...

Kommen wir zum Sportlichen: FF hatte die siegreiche Elf vom KSC-Spiel nur auf einer Position verändert: Markus Kreuz mußte weichen, für ihn rückte Andrew Sinkala in die Mannschaft. Somit sah die Anfangself diesmal wie folgt aus:

Bade; Sichone, Cichon, Happe; Cullmann, Sinkala, Lottner, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ kamen noch Francis Kioyo (57. Min. - für Kurthi), Sebastian Helbig (78. Min. - für Scherzi) sowie Florian Kringe (88. Min. – für Sinkala) ins Spiel.

Das Spiel begann gleich turbulent. Nach kurzem Anfangsdruck beider Teams kamen die Duisburger nach einem verlängerten Einwurf durch den am langen Eck völlig im Stich gelassenen Luis Gomis zur frühen Führung (5. Min), womit natürlich kein FC-Fan im Stadion gerechnet hatte. Dementsprechend schockiert schien die Fangemeinde zu sein. Doch der FC steckte nicht auf und hielt munter dagegen, so daß sich ein sehr lebhaftes Spiel entwickelte, was sich auf beiden Seiten vor allem in der Offensive abspielte. Es ging von Anfang an hin und her.

Nachdem auch der FC einige gute Möglichkeiten ausgelassen hatte (z.B. Culli), fiel in der 27. Spielminute endlich der heißersehnte und vielumjubelte Ausgleich: Freistoß von Lotte aus dem Mittelfeld direkt auf den Kopf des mutterseelen alleine gelassenen Christian Springer, der unbedrängt und unhaltbar zum 1:1 ins rechte Eck traf.

9 Minuten später nahm sich Scherzi ein Herz(i), spazierte durch die MSV-Defensive und schloß mit einem beherzten Linksschuß unter die Latte zum 2:1 für den FC ab (36. Min.) – ein Traumtor.

Kurz vor der Pause hatte der FC dann bei einem Pfostentreffer der Duisburger Glück, daß es mit dieser Führung in die Kabinen ging. Die Stimmung im Stadion war natürlich ausgezeichnet und man hoffte nach der Pause auf ein schnelles 3. Tor, um die Entscheidung herbei zu führen.

Und so kam es auch – zumindest zum 3. Tor... Weiter Eckstoß von Lotte, Direktabnahme von Alex Voigt, der den Ball nicht richtig traf, so daß dieser als Aufsetzer in den Duisburger Strafraum flog, Markus Happe hielt seinen Kopf dazwischen und der Ball flog zur Überraschung aller ins MSV-Tor – 3:1 nach 54 Minuten. Wer glaubte jetzt noch, daß der FC den 2. Saisonsieg nicht einfahren würde...?

Doch 1. kommt es anders... Weiter Ball in den Strafraum des FC, große Verwirrung in der Abwehr, Querpass Gomis und der eingewechselte Marius Ebbers drückte den Ball zum 2:3-Anschlußtreffer ins Netz (60. Min.). Nun waren die Duisburger wieder am Drücker und der FC schien plötzlich verunsichert.

Und 2. Als man denkt... Keine Minute später herrschte erneut ein heilloses Durcheinander in der Kölner Defensive. Diese nutzte Serkan Güvenisik eiskalt zum 3:3-Ausgleich (61. Min). Oh weh FC – was war denn hier los?? In diesem Moment ging mir ein Spiel vom 04.04.1997 durch den Kopf, als der FC nach einer 2:0-Führung zuhause gegen den MSV noch mit 2:5 unterlag...

Gleichzeitig machte ich mir die Hoffnung, daß – sollte der FC jetzt nochmal wieder kommen – daraus eine große Mannschaft entstehen könnte.

Und der FC kam wieder... Einwurf Culli, langer Ball in den Strafraum durch Lotte und erneut Christian Springer köpfte ein zum erneuten Führungstreffer – 4:3 nach 66 Spielminuten, der helle Wahnsinn und Müngersdorf stand Kopf. Jetzt nur nicht wieder das Ding aus der Hand geben. Beide Mannschaften kamen in der Folge noch zu einigen großartigen Chancen, vor allem Francis Kioyo hatte vor der Südtribüne seinen großen Augenblick, als er nach einem 4-fachen Übersteiger frenetisch gefeiert wurde – der Ball war aber weg... :-)

Der eingewechselte Sebastian Helbig hätte das Spiel entscheiden können, scheiterte aber immer wieder an seiner Eigensinnigkeit und lief sich mit dem Ball fest, anstatt mal abzuspielen auf seine freistehenden Mitspieler (meistens Kioyo).

Auf der anderen Seite wandelten die Duisburger ein 2:5 in ein 7:5 um – zum Glück nur nach Ecken!

Am Ende stand somit ein etwas glücklicher 4:3-Sieg, als der gute wie unauffällige WM-Schiri Markus Merk das Spiel beendete. Der Jubel im weiten Rund/Eckig war dementsprechend groß und die Mannschaft wurde mit „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey hey“-Rufen gefeiert...

Für uns ging es nach diesem denkwürdigen Kick noch auf einige Absacker in die Innenstadt, wo mit einigen anderen an diesem Abend anwesenenden DTwk-lern das Spiel und die Gesamtsituation des FC noch einmal ausgiebig ausdiskutiert wurden – für € 0,99 pro Kölsch!

Nach einer ebenso denkwürdigen Straßenbahnfahrt vom Rudolfplatz zurück zum Stadion, wo mein Auto noch geparkt war, erreichten wir gegen 4 Uhr in der Früh wieder die heimischen Gefilde.

Fazit: Ein hervorragender Saisonauftakt – zumindest was die Effektivität angeht. Spielerisch und vor allem in der Defensive muß noch einiges verbessert werden. Doch in einem waren sich alle einig: Solche Spiele wie in Karlsruhe und gegen Duisburg hätte man in der vergangenen Saison mit Sicherheit nicht gewonnen! Auf ein weiteres in Aachen... – wieder an einem Montag! :-(

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 


 
 
 

(c) Deutsche Fußball LigaKSC – FC 0:1 – 
Ein Spiel dauert 92 Minuten und der McDonald´s-Besuch danach ist immer der geilste


















Am 12.08.2002 war es endlich soweit: Die Saison 2002/03 begann auch für den FC, und dies gleich mit einem der von den Fans ach so geliebten Montagsspiele – und dann auch noch auswärts. Was uns DTwk-ler natürlich nicht davon abhielt, mit 2 Autos aus dem Taunus anzureisen. Die Fahrzeugbesatzungen teilten sich so auf, daß LM-FC 999 durch Chauffeur Präses, WR und Otze besetzt war, in CP´s Glutofen waren Fahrer CP, „Ede“ sowie ich an Bord.

Nach einer unkomplizierten Anreise mit 2 kurzen Tank- und Boxenstops, bei denen man an der Anzahl der reisenden FC-Fans bereits erahnen konnte, wie viele Rot-Weiße an diesem Abend den Wildpark entern würden, erreichten wir knapp 45 Minuten vor dem Anstoß das Karlsruher Wildparkstadion. Eigentlich hätten wir uns – geht man von den bisherigen „Erfolgserlebnissen“ des FC an dieser Stätte in den letzten 10 Jahren mal aus – die Anreise auch sparen können, denn außer 2 kümmerlichen torlosen Remis gab´s nur Niederlagen! Aber die Hoffnung, daß unser heißgeliebter Verein auch mal eine Negativserie durchbricht, führte uns auch an diesem Abend wieder frohen Mutes ins Badische.

Während meine Mitfahrer den Gästesektor (c) KSC-Chris, Danke!aufsuchten, begab ich mich gemeinsam mit dem ebenfalls anwesenden und knapp 400 km angereisten Allesfahrer Rolli Björn in den Innenraum, wo wir von einigen bekannten KSC-Rollis bereits freundlich in Empfang genommen wurden. Eins muß man sagen: Bei allem Mißerfolg und bei aller Rivalität geht es hier immer sehr herzlich zu – Danke stellvertretend an Waldemar und Alexandra!

FF hatte zu diesem Spiel fast die von der Presselandschaft erwartete Elf präsentiert:

Bade; Happe, Cichon, Sichone; Cullmann, Lottner, Kreuz, Voigt; Scherz, Kurth, Springer

In der 2. HZ kamen noch die beiden Neuzugänge Markus Dworrak (für Alex Voigt) und Francis Kioyo (für Matthias Scherz) zum Einsatz, letzterer am Ende mit herausragendem Erfolg.

Über das Spiel braucht man eigentlich nicht viele Worte zu verlieren, denn es gehörte zumindest in den ersten 70 Spielminuten zu der Sorte Spiele, denen ich ansonsten montags abends zuhause lieber SK Kölsch auf SAT.1 vorziehe! Aber wenn man halt vor Ort ist und sich den Kick antut/antun „muß“... Man muß sich halt irgendwie ablenken und es gab genug Gesprächsthemen über die lange Sommerpause.

Der KSC vergab in der 1. HZ eine gute Möglichkeit, als nach einer Freistoßhereingabe von Neuzugang Witold Wrawcziczek (keine Gewähr für richtige Schreibweise) Daniel Graf aus kurzer Distanz am reaktionsschnellen Alex Bade scheiterte. Auf der anderen Seite streifte nach einem Eckstoß von Lotte ein Kopfball von Kurthi nur knapp am Pfosten vorbei. Das war´s aber schon in den ersten 45 Spielminuten.

In der 2. HZ wurde das Spiel dann etwas munterer, ohne jedoch besonders zu erwähnende Szenen hervorzubringen. So plätscherte der Kick dann so hin, bis unser „Publikumsliebling“ Tunte Schwabe-dia – einigen auch bekannt als bekennender Fan aller Städte und Vereine, bei denen er noch nicht unter Vertrag stand, in den Mittelpunkt des Geschehens trat... Nach einem Gerangel mit Thommy Cichon meinte Bruno, mit dem Kopf durch die „Wand“ (Thommy´s Eisenschädel) zu müssen, was Schiri Keßler und sein Assi nicht so lustig fanden und Bruno´s Einsatz an diesem Abend (c) KSC-Chris, Danke !auf unspektakuläre Weise mit dem roten Karton beendeten. Daß Bruno diesen Platzverweis provoziert hatte, um nicht zu spät im Altenheim (das schließt in der Regel um 22 Uhr die Pforten) zu erscheinen, ist aber nur ein Gerücht...

Nach diesem absoluten berechtigten Eingreifen des Schiris war die badische Seele selbstverständlich am kochen. Die KSC-Fans unter den 20.500 pfiffen aus vollster Inbrunst bei jedem Kölner Ballkontakt. Die knapp 3.000 FC-Fans genossen diese Atmosphäre und quittierten jedes Abspiel ihrer Lieblinge mit „Olé“-Rufen.

Die hektische und aggressive Stimmung im Stadion konnte dem Spiel jedoch keine Besserung bereiten. Der KSC rannte kopflos nach vorne und die Konter des FC verendeten bereits 25 m vor dem Tor in ungenauen Abspielen.

Als sich alle schon mit dem torlosen Remis abgefunden hatten und der Schiri schon zur Nachspielzeit gebeten hatte, gelang Lotte ein Geniestreich mit seinem einzigen gelungenen Paß an diesem Abend. Dieser landete genau im Lauf des eingewechselten Francis Kioyo, der alleine auf Thomas Walther im KSC-Tor zustürmte und das Leder kompromißlos und unhaltbar für den KSC-Keeper in den Winkel zimmerte zum 1:0 für den FC (92. Min.)! Die Folge war ekstatischer Jubel in rot-weiß (c) KSCChris, Danke !und „Auswärtssieg, Auswärtssieg“-Rufe sowie ein ausgelassener Kioyo mit freiem Oberkörper vor dem Gästeblock.

Kurz darauf beendete Herr Keßler dann die Partie und der FC konnte zum 1. Mal seit dem 19.10.1991 wieder mit einem Sieg aus Karlsruhe heimkehren – Torschütze beim 1:0-Sieg war damals übrigens Pierre Littbarski in der 85. Min.!

Zufrieden mit diesem Saisonauftakt und gut gelaunt ging es dann wieder zurück zum Auto, vorbei an wütenden Badenern – meinen Kumpel und KSC-Fan Chris habe ich leider nicht mehr getroffen, ihm nur später ein paar nette Worte per SMS versandt -, wo aufgrund der verzögerten Abfahrt noch eine spontane kurze Siegesparty bei Gaffel-Kölsch und kölschen Tön´ aus der Taufe gehoben wurde. Der ganze Parkplatz war eigentlich ein Meer aus FC-Fahnen und kölscher Mucke.

Mit eben einer solchen wehenden FC-Fahne fuhren wir dann noch durch die Karlsruher Innenstadt und ließen die Passanten an unserer Freude teilhaben. Es war die schönste Aufstiegsfeier seit Hannover Anno 2000... J

Eigentlich hatten wir schon damit gerechnet, daß sich diesem „Autocorso“ spontan ein paar türkische Mitbürger anschließen würden, doch bis wir die Autobahn erreichten, war keine einzige Fahne mit Halbmond zu erkennen.

So wurde kurzerhand mit den Passagieren des anderen DTwk-Mobils eine Verabredung für den nächsten McDonald´s auf der Strecke getroffen, um den Nachhunger zu stillen. Diesen (in Hirschberg nahe Heidelberg) erreicht, staunten wir nicht schlecht, als daß dort bereits eine rot-weiß-rote Invasion Einzug gehalten hatte. Wohlgemerkt, es war mittlerweile knapp vor Mitternacht an einem Montag abend und die dortigen Angestellten hatten sich mit Sicherheit auf einen geruhsamen Feierabend eingestellt. Jedenfalls war festzustellen, daß sie auf einen solchen Ansturm nicht mehr unbedingt vorbereitet waren. Dementsprechend lange dauerte es, bis die Mäuler gestopft und der Hunger eines jeden gestillt war/en. Als dann noch gemeinsam der „treue Husar“ besungen wurde, konnte man in den Gesichtern der Belegschaft die pure Ratlosigkeit erkennen...

Schließlich löste man sich von der rot-weißen McDonald´s-Fan-Gemeinde und machte sich auf die letzten knapp 100 km gen Heimat, welche man gegen halb 2 in der Nacht mit der Gewißheit erreichte, einen ganz großen Abend erlebt zu haben.

Fazit: Ein Auftakt nach Maß – wie sollte es auch anders kommen? Schließlich hatte doch bisher jede Zweitligasaison des FC mit einem 1:0-Sieg begonnen... – und ein klasse Randprogramm, was will man mehr? Dazu sei der kleine Hieb in Richtung der Pillendreher op d´r schäl Sick erlaubt, daß der FC an einem Montag um Mitternacht mehr Fans bei einem McDonald´s irgendwo in der Walachei versammelt, als Bayer 04 je bei einem Auswärtsspiel begrüßen durfte...

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de

Danke an KSC-Chris für die Fotos!
 


 
 

(c) Deutsche Fußball LigaAuf ein neues in der DSF-Liga:
Die Vorbereitung 2002/03...





















Nach dem schmerzhaften Abstieg aus der Kirch-Liga war die Lust und der Hunger auf Fußball op Kölsch natürlich schnell wieder da und so wurde der Tag des Erscheinens des Hinrundenspielplans herbeigesehnt wie in jedem Jahr.

Und als dieser endlich zur Verfügung stand, wurden die Pläne und die Atlanten gewälzt, um nach den noch unbekannten Grounds zu suchen, die man mit dem FC bisher noch nicht besuchen durfte – zu nennen seien da vordergründig Burghausen, Trier, Ahlen, Reutlingen, Berlin („Alte Försterei“), Lübeck oder Braunschweig.

Und wie jede Saison hatte auch diese ein reichhaltiges (HALT: Das Wort vor „haltiges“ wurde ja nach dem 30.06.2002 aus dem Kölschen Duden gestrichen!!!) Vorbereitungsprogramm zu bieten. Wie es der Zufall wollte, ließen sich mein Urlaub und ein Teil der Vorbereitung des FC kombinieren...

Mein 1. Spiel besuchte ich daher am 06.07.2002 in Backnang, wo der FC gegen eine Auswahl des Rems-Murr-Kreises antrat (und nicht wie in den Gazetten zu lesen, gegen den TSG Backnang – lediglich das Spiel fand auf dem Gelände des TSG statt). Tags zuvor war ich an den Bodensee gereist, wo ich für die folgenden 16 Tage Quartier beziehen sollte. So forderte mich der FC gleich am 2. Urlaubstag zu einer Anreise von knapp 230 km auf, die ich natürlich gerne in Kauf nahm. Daß ich damit bei weitem nicht der am weitesten angereiste FC-Fan war, bewiesen bekannte Gesichter aus der Domstadt, die mit Zug oder Pkw anreisten.

Ich für meinen Teil traf mich in Esslingen mit Sunny und dem Emsländer, um den FC zum 1. Mal nach dem Abstieg aus der 1. Liga zu beäugen. Das Spiel an sich war keine Offenbarung; man merkte den Spielern bzw. der Mannschaft an, dass sie erst frisch in der Vorbereitung waren und so kamen sie zu einem lockeren 6:1 Sieg, der jedoch erst in den letzten 5 Spielminuten zu einem solch klaren wurden, als man nach einem fast blamablen Zwischenstand von zunächst 1:1 und dann 3:1 noch 3 Treffer drauf legte.

Die Torschützen für den FC waren Markus Kurth, Carsten Cullmann, Neuzugang Sebastian Helbig, Giovanni Federico (2) sowie Marc Zellweger. Die Anfangself sowie die Ein- und Auswechslungen mögt Ihr mir bitte ersparen.

Wirklich wichtig war an diesem Tag nur, dass wir später in Stuttgart eine Kneipe fanden, die Kölsch ausschenkte und dass wir den ganzen Abend noch über Micha lachen konnten, der sich den Brüller der Vorbereitung schlechthin leistete, als er sich nach dem Spiel noch mit den abmarschierenden Spielern fotografieren lassen wollte und Christian Springer mit den Worten „Können wir noch ein Foto machen, THOMAS (!!!)?“ die Gesichtszüge entgleisen lies! Sunny rettete die Situation noch mit der Richtigstellung seines Vornamens, aber Micha, Du hast diesen Makel auf Ewig in Deiner Fan-Akte stehen!

Nach erholsamen 14 Tagen mit einigen Suchtbewältigungsprogrammen in Bregenz und St. Gallen war dann geplant, das Trainingslager des FC in Oberstaufen, welches zufälligerweise nur knapp 50 km von meinem Urlaubsort entfernt lag, zu besuchen. Hierzu hatte ich bereits einige Tage zuvor mit meinem Kurzzeit-Urlaubsbesucher Edgar die Örtlichkeiten in Oberstaufen-Kalzhofen, das Sporthotel von Kalle Riedle, und die Umgebung (u.a. mehrere Kneipen, die tatsächlich im Allgäu Kölsch an ihre Gäste ausschenken) gecheckt und auch die Superarena in Weiler im Allgäu besichtigt, in der der FC am 20.07.2002 auf den Tschechischen Erstligisten Slavia Prag treffen sollte. Wahnsinn! Man mag es mir auch kaum glauben, dass erst der Urlaub gebucht war und ich danach von dieser grandiosen Idee mit einem Trainingslager im schönen Allgäu erfahren hatte. Zu diesem Zwecke hatte ich lediglich meinen Urlaub um 2 Tage gestreckt.

Nachdem ich inzwischen Besuch von Präses Daniel hatte, machten wir uns freitags auf, um bei einer Trainingseinheit mal zu überprüfen, wie weit Friedhelm und seine Jungs mittlerweile in der Vorbereitung so sind. Da das Training an diesem Nachmittag für 17 Uhr angesetzt war und die Uhr erst 14.45 Uhr zeigte, genossen wir noch diesen herrlichen Tag und das Panorama im Biergarten vor Riedle´s „Evviva“-Sporthotel.

Weniger erstaunt waren wir über die anwesenden – üblichen bekannten FC-Allesfahrer-Gesichter – Fans (so an die 15-20), die mit Kölscher Mucke und einem 5 l-Party-Fäßchen „Früh“ aufmarschierten, ehe ich dann auf dem Weg zum Trainingsplatz per SMS über eine anstehende Verpflichtung des Greuther Fürthers Francis Kioyo informiert wurde. Da auch FC-Manager Andreas Rettig vor Ort war, lag es ja nahe, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen, wobei mir Herr Rettig diese Info bestätigte und gleichzeitig versicherte, dass Herr Kioyo bereits auf der Anreise war und in 5 Minuten in Kalzhofen erwartet würde. Tatsächlich bog kurze Zeit später ein Audi A3 mit Nürnberger Kennzeichen um die Ecke und Francis und sein Berater/Freund/Manager (oder wer auch immer?) entstiegen diesem. Francis selbst trainierte dann kurz darauf schon mit – Lauftraining – und ich konnte mich glücklich schätzen, wohl der 1. FC-Fan zu sein, mit dem sich Kioyo in FC-Klamotten fotografieren ließ...

Tags darauf stand dann der erste echte Härtetest für unsere Buben an – Gegner: Slavia Prag, tschechischer Erstligist und Pokalsieger seines Landes.

Hier war schon mehr geboten: Ein schmuckes Stadion, nette Gastronomie, jede Menge bekannte Gesichter (und das im Allgäu!!), denn es waren einige Fans sogar extra aus Köln angereist (manche sogar nur zu diesem Kick), dazu die ansässigen FC-Fans sowie Urlauber mit rot-weißem Herz wie Daniel und ich oder die auch extra aus Esslingen angereisten Sunny und EL. Micha hatten sie an diesem sonnigen Tag aus verständlichen Gründen lieber in Stuttgart gelassen... :-)

Jedenfalls lässt sich ohne Übertreibung, jedoch mit jeder Menge Stolz sagen, dass der FC an diesem Tag mehr Fans mitbrachte wie so mancher Bundesligist und Vize-Meister bei seinen Auswärts-Pflichtspielauftritten – und das zu einem Friendly 600 km von Köln entfernt! Aber: Wo mir sin is Kölle!!

Da ich eine Schlampe bin, habe ich meine Zettel (Ewald, hilf mir!) verzettelt bzw. verzottelt (und dies obwohl Journalistenkollege Daniel extra einen maßgefertigeten Schreibtisch konstruierte, siehe Foto)und kann somit wieder weder Aufstellung noch Ein-/Auswechslungen liefern. Wenigstens erinnere ich mich an den Torschützen des goldenen Tores: Scherze Matthes mit einem herrlichen Direktschuß! Der FC siegte somit ziemlich überraschend mit 1:0 und bot dabei phasenweise wirklich eine gute Leistung. Die Neuzugänge Helbig, Dworrak, Happe, Kringe sowie die Nachwüchslinge Federico und Nessou boten dabei allesamt eine gute Leistung. Kioyo beließ es am 2. Tag seines Geißbock-Daseins bei Lauftraining. Daß man am Ende ziemlich wackelte und platt war, mag an der Vorbereitung/am Trainingslager liegen. Zudem war es an diesem Tag ziemlich heiß, so dass wir uns schon vor dem Anpfiff dick mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor Lottner einrieben.

Es war aber alles in allem ein herrlicher Allgäu-Ausflug, bei dem man eine Menge bestaunen konnte, nicht nur das rundum mit FC-Bannern geschmückte Rothach-Stadion... Ein Foto mit dem ebenfalls vor Ort anwesenden Hotelier Riedle ließen wir uns aber dann doch nicht mehr nehmen. Leider ging es tags drauf wieder heim!

Letzter Programmpunkt meines Saison-Vorbereitungsprogrammes war am vergangenen Samstag der letzte Härtetest des FC gegen den VfL Bochum. Dieser Kick fand im idyllischen Stadion an der Paffrather Straße in Bergisch Gladbach (Kölnern auch als „Jläbbisch“ ein Begriff) statt.

Dieses war mit 7.500 – 9.000 Zuschauern (hier stritten sich die Gazetten) fest in Kölner Hand, ein paar hundert Bochumer waren auch vor Ort. FF brachte zu diesem Spiel folgende Elf, die laut seiner Aussage mit der, welche am nächsten Montag beim KSC das Unternehmen Wiederaufstieg einläuten wird, ziemlich übereinstimmen wird:

Bade; Cullmann, Cichon, Happe; Kringe, Sinkala, Lottner, Voigt, Springer; Helbig, Kurth

Im weiteren Spielverlauf kamen noch Francis Kioyo (für den verletzen Sebastian Helbig), Markus Kreuz (für Andrew Sinkala) sowie Markus Dworrak (für Christian Springer) zum Einsatz.

Das Spiel bot nicht viele Höhepunkte, einen jedoch nutzte nach einer herrlichen Stafette über Kurthi und Florian Kringe Christian Springer nach einer guten Viertelstunde zur Führung für den FC. Auch danach hatte der FC mehr vom Spiel und dieses gut im Griff, jedoch nutzten die Bochumer in Person von Dariusz Wosz die erste Unaufmerksamkeit in der Defensive des FC zum Ausgleich (30. Min.).

Der Rest des Spieles bot noch einige Hochkaräter des FC, die der überragende VfL-Keeper Rein van Duijnhoven klasse abwehrte sowie 2-3 Kontermöglichkeiten für den Erstligisten, aus denen jedoch nichts zählbares heraussprang.

Am Ende hatte man den Eindruck, dass der FC nicht mehr konnte und der VfL nicht mehr wollte. So trennte man sich leistungsrecht mit einem 1:1-Remis.

Das war die Vorbereitung auf die kommende Zweitligasaison, die uns hoffentlich an ihrem Ende in 10 Monaten wieder jubeln und von Spielen gegen Bayern, Schalke oder Derby-Siegen gegen Vize-Kusen träumen lässt.

Halt: 2 habe ich noch vergessen: In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe, spielt der FC noch ein Friendly gegen den VfL Sürth in Wesseling (ernstzunehmender Gegner...) und das traditionelle Einlagespiel gegen den CfB Ford Niehl auf der Saisoneröffnungsfeier gewann der FC diesmal in 2x 20 Min. mit 8:0 (Torschützen: Kreuz (3), Nessou (2), Lottner, Springer, Sichone).

Ich wünsche Euch und vor allem dem FC einen gelungenen Saisonstart!
 

mailto: bertrichterstatter@dtwk.de
 
 


 
 

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